Der Golf von Mexiko spielt für die Energieversorgung der Vereinigten Staaten eine nicht ganz unwichtige Rolle. Denn mithilfe von zahlreichen Bohrplattformen werden dort unterirdische Öl- und Gasplattformen ausgebeutet. Ganz unproblematisch ist dies allerdings nicht. Dies zeigen zwei Beispiele: So wurde im Juni 1979 die Ölplattform Sedco 135F zerstört. Das Öl konnte daraufhin beinahe zehn Monate lang unkontrolliert ins Meer entweichen. Diese Geschichte wiederholte sich dann mehr oder weniger im April 2010 als die Deepwater Horizon explodierte. Auch hier dauerte es extrem lange, bis die Bohrung erfolgreich abgedichtet werden konnte. Beide Unfälle konnten allerdings nicht verhindern, dass auch heute noch Öl im Golf von Mexiko gefördert wird. Die ganz große Zukunft hat dieses Geschäftsmodell aber nicht. Denn zum einen sind die Vorräte endlich. Zum anderen sorgt der Kampf gegen den Klimawandel dafür, dass dringend nach neuen Energiequellen gesucht wird.


Vor der Küste der texanischen Stadt Galveston soll einer der Windparks entstehen. Bild: Yinan Chen, Public Domain, via Wikimedia Commons

Der Golf von Mexiko eignet sich gut für den Bau von Windrädern

Daher hat das „US Bureau of Ocean Energy Management“ nun zwei große Flächen im Golf von Mexiko benannt, die zukünftig mit Windrädern bestückt werden sollen. Das erste Gebiet liegt rund 44 Kilometer vor der Küste von Texas und ist mehr als 2.000 Quadratkilometer groß. Dort sollen ausreichend Windräder errichtet werden, um 2,1 Millionen Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen. Hinzu kommt noch eine zweite Fläche rund 100 Kilometer vor der Küste Louisianas, die mit 705 Quadratkilometern ein wenig kleiner ist. Auch dort soll aber immerhin noch genug Ökostrom für 740.000 Haushalte produziert werden. Die beiden Flächen wurden zudem mit dem US-Verteidigungsministerium und der US-Küstenwache abgestimmt. Umweltgruppen begrüßten die Initiative der US-Regierung zum Ausbau der Offshore-Windenergie im Golf von Mexiko. Die Installation der Windräder sollte aus technischer Sicht vergleichsweise einfach sein. Denn das Meer dort ist vergleichsweise flach, sodass die Windräder klassisch im Boden verankert werden können.

Die USA wollen auch schwimmende Windparks installieren

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will die Offshore-Windkraft in den Vereinigten Staaten massiv ausbauen. Tatsächlich gibt es hier noch einiges an Nachholbedarf. So liegt die installierte Gesamtleistung bisher bei lediglich 42 MW. Viele europäische Länder wie Deutschland, Dänemark, Großbritannien oder die Niederlande sind hier schon deutlich weiter. Bis zum Jahr 2030 wollen die USA nun aber Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 30 GW installieren. Diese müssen hauptsächlich im Golf von Mexiko sowie vor der US-Ostküste errichtet werden. Denn nur dort ist die Wassertiefe niedrig genug für klassische Offshore-Windräder. Parallel dazu will die Regierung aber auch die Installation von schwimmenden Windparks vorantreiben. Diese haben den Vorteil, dass sie quasi überall installiert werden können. Auf diese Weise könnte etwa das Meer vor der Küste Kaliforniens für die Offshore-Windkraft erschlossen werden. Die USA wollen daher bei dieser neuen Technologie eine weltweite Führungsrolle übernehmen.


Via: Electrek

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