Auch wenn die Preise in den letzten Tagen teilweise wieder leicht angezogen: So günstig wie aktuell konnten Autofahrer in Deutschland schon lange nicht mehr tanken. Der Liter Diesel kostete zeitweise weniger als ein Euro. Damit aber gerät die ohnehin schon nicht besonders dynamische Mobilitätswende der Bundesregierung zusätzlich in schweres Fahrwasser. Denn die niedrigen Kraftstoffpreise sorgen dafür, dass sich der Kauf von Elektroautos – zumindest aus rein finanzieller Sicht – nicht mehr lohnt. Der Hintergrund: Fahrzeuge mit Elektromotor sind aktuell in der Anschaffung noch deutlich teurer als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Bisher galt allerdings: Auf lange Sicht profitieren Käufer von den niedrigeren Betriebskosten und machen so am Ende doch noch ein gutes Geschäft. Aktuell geht diese Kalkulation aber nicht auf.


Symbolbild

Die Klimabilanz des Elektroautos ist deutlich besser

Wer beispielsweise mit einem VW Golf einhundert Kilometer zurücklegt, zahlt mit Dieselmotor momentan rund fünf Euro. Für die selbe Strecke mit Elektroantrieb werden hingegen 18 Kilowattstunden Strom benötigt, die rund 5,50 Euro kosten. Selbst wenn man die staatliche Kaufprämie von bis zu 6.000 Euro mit einbezieht, lohnt sich der Kauf eines Elektroautos daher in der momentanen Situation finanziell nicht. In Sachen Klimaschutz ist das Bild hingegen eindeutig: Der Verbrennungsmotor verursacht 13,3 Kilogramm CO2, während der Stromer auf Basis des aktuellen Strommixes auf einen Wert von 7,3 Kilogramm kommt. Eine Möglichkeit bestünde nun darin, die Sondersituation einfach auszusitzen. So fahren aktuell immer mehr Länder ihre Wirtschaftssysteme wieder hoch. Dies dürfte zu einer höheren Nachfrage nach Erdöl führen und mittelfristig die Preise wieder steigen lassen.

Der staatliche CO2-Preis dürfte Benzin verteuern

Umweltschützer sprechen sich hingegen für eine Erhöhung der Mineralölsteuer aus. Würde diese um rund zwanzig Cent erhöht, wäre an den Zapfsäulen in etwa wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. Durch besondere Regelungen ließe sich zudem sicherstellen, dass der Steueranteil wieder sinkt, sobald das Öl selbst wieder mehr kostet. Die zusätzlichen Einnahmen sollen zudem nicht einfach in den Bundeshaushalt fließen. Stattdessen ist angedacht, damit Kaufprämien für besonders klimafreundliche Autos zu finanzieren. Zumindest teilweise dürfte sich das Problem in den nächsten Jahren aber von selbst lösen. Denn ab dem Jahr 2021 wird es in Deutschland einen festen CO2-Preis in Höhe von 25 Euro geben. Dies alleine dürfte den Sprit an der Tankstelle schon um rund acht Cent pro Liter verteuern. In den folgenden Jahren soll der CO2-Preis dann weiter erhöht werden.


Via: Klimareporter

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