Die möglicherweise größte Wärmepumpe der Welt wird ab November 3000 Berliner Haushalte mit Heizwärme versorgen, vollkommen umweltneutral. Damit setzen Siemens Energy als Hersteller und der Energiekonzern Vattenfall auf eine Alternative zur Erzeugung von Wärme aus Erdgas, das äußerst knapp zu werden droht, und anderen Rohstoffen. Die Pumpe wird mit grünem Strom betrieben und nutzt die Abwärme des ebenfalls am Potsdamer Platz betriebenen Kältezentrums, das seit 25 Jahren rund 12.000 Büros sowie 1000 Wohnungen und Kultureinrichtungen mit lokal erzeugter Kälte versorgt, indem sie sechs Grad Celsius kaltes Wasser bereitstellt. Die dabei entstehende Abwärme wird bisher einfach an die Atmosphäre abgegeben. „Mit der neuen Hochtemperatur-Wärmepumpe wird dieses einzigartige Energiekonzept jetzt noch innovativer“, betont die Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG, Tanja Wielgoß. Bild: Siemens Energy Vorrat von 56 Millionen Liter heißen Wassers Die Wärmepumpe veredelt diese Abwärme und hievt sie auf ein Temperaturniveau von 80 bis 120 Grad. Das heiße Wasser wird in Berlin-Spandau in einem 56 Millionen Liter fassenden, aufwändig isolierten Tank bei einer Temperatur von 98 Grad zwischengelagert. Insgesamt wird die Pumpe etwa 55 Millionen Kilowattstunden Wärme im Jahr produzieren. Im Sommer wird sie genutzt, um 30.000 Haushalte mit warmem Wasser zu versorgen. Das reduziert die Emissionen an Kohlenstoffdioxid um 6500 Tonnen pro Jahr und spart 3,2 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr ein. 40 Prozent der Kosten trägt der Bund Das Projekt erhält eine Förderung aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die 40 Prozent der Investitionskosten abdeckt. Die Gesamtkosten des bis 2025 laufenden Kooperationsprojektes mit Siemens Energy, das den Projektnamen „QWARK3“ trägt, liegen bei insgesamt 7,8 Millionen Euro. Die Hauptkomponenten der Wärmepumpe sind inzwischen installiert. Die elektrischen Installationen folgen, sodass sie im November in Betrieb gehen kann, nahezu rechtzeitig zum Beginn der Heizperiode. Wichtige Rolle bei der Energiewende Für Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy, ist das Pilotprojekt ein wichtiger Meilenstein. „Leistungsstarke Hochtemperatur-Wärmepumpen werden eine wichtige Rolle in der Energiewende und der Dekarbonisierung der Stadtwärme spielen“, glaubt er. „Zusammen mit Vattenfall erproben wir hier in Berlin eine solche Lösung erstmals unter Realbedingungen.“ via Siemens Energy Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter