Arizona ist einer der heißesten und trockensten US-Bundesstaaten. Wenn dort etwas wachsen soll muss es künstlich bewässert werden. Wichtigster Lieferant ist der 1044 Kilometer lange Gila River, der zahlreiche Bewässerungskanäle speist. Aus diesen verdunstet, ebenso wie aus dem Fluss, auf Grund der hohen Lufttemperaturen sehr viel Wasser, das im Land ohnehin Mangelware ist. Auf einer Länge von 305 Metern sollen die Verluste jetzt gestoppt werden. Die Verwaltung des Indianerreservats Gila River Indian Community in Sacaton und das US Army Corps of Engineers in Washington, das vor allem aus Zivilisten besteht und meist Bauaufträge der US-Army ausführt, wollen über dem Kanal ein Solarkraftwerk errichten. Das soll nicht nur Wasserverluste verhindern, sondern auch die Stromversorgung der Region um ein Megawatt verbessern, jedenfalls tagsüber. Bild: Solar Aqua Grid LLC 2025 soll der erste Strom fließen „Die Nutzung bestehender Infrastruktur wie die eines Kanals zur Bereitstellung emissionsfreier elektrischer Energie ist rundum ein Gewinn“, sagt Tom Buschatzke, Direktor des Arizona Department of Water Resources. Das Projekt soll bis 2025 realisiert werden. Die Kosten sind mit 6,74 Millionen Dollar veranschlagt. Dass sie nicht höher sind liegt daran, dass kein Grundstück erworben werden muss, außer für die elektrotechnischen Anlagen am Ufer, in denen der Solargleichstrom so umgeformt wird, dass e ins öffentliche Wechselspannungsnetz eingespeist werden kann. Wasserkühlung steigert den Wirkungsgrad der Module Vorbild ist das Projekt Nexus in Kalifornien, das ebenfalls den Bau von Photovoltaikanlagen über Bewässerungskanälen vorsieht. Es wurde 2021 als Idee geboren, doch bisher nicht in Angriff genommen, obwohl Kalifornien fast genauso unter Wassermangelleidet wie Arizona. Der Bau von Photovoltaikanlagen über einem Wasserlauf hat noch einen weiteren Vorteil: Das im Verhältnis zur Luft kühle Wasser senkt die Temperatur der Solarmodule, sodass sie rund drei Prozent mehr Strom erzeugen als wenn sie auf einer Landfläche stünden, so Roger Bales, Professor für Umweltengineering an der University of California Merced in einer Beurteilung des Projekts in Kalifornien. Das Potenzial liegt bei 13.000 Megawatt „Die Abdeckung aller 4000 Meilen der kalifornischen Kanäle mit Solarzellenwürde durch die Reduzierung der Verdunstung jährlich mehr als 65 Milliarden Gallonen Wasser einsparen“, so Bales. Die Module hätten eine Leistung von 13.000 Megawatt. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter