Dass Bakterien in der Lage sind, Energie zu produzieren, ist bereits seit längerem bekannt. Am weitesten ist die Technik dabei bei Biogasanlagen fortgeschritten. Dort helfen Bakterien, organische Abfälle in Energie zu verwandeln. Dafür wird allerdings ein steter Zufluss an biologischem Abfall benötigt. Völlig autark verläuft hingegen der Prozess, wenn Bakterien Sonnenstrahlen in Elektrizität verwandeln. Dies geschieht in sogenannten Bio-Solarzellen – einer Art natürlichen und nachhaltigen Alternative zur aktuell gebräuchlichen Silizium-Solarzelle. Forschern der Binghamton University ist es dabei nun erstmals gelungen, mehrere solcher Zellen zu einem Bio-Solarpanel zusammenzuschließen und mit diesem einen konstanten Energiefluß zu generieren. Immerhin 5,59 Microwatt konnten auf diese Weise erzeugt werden. Einzelne Bio-Solarzellen lassen sich problemlos zu größeren Panels zusammenschließen Dies ist, verglichen mit den bereits deutlich ausgereifteren klassischen Solarpanels, natürlich extrem wenig. Allerdings befindet sich die Technik auch noch relativ am Anfang ihrer Entwicklung. Für die Zukunft sind daher größere Sprünge bei der Menge an produziertem Strom zu erwarten. Die Arbeit der Forscher hat zudem gezeigt, dass sich die einzelnen Zellen tatsächlich zu größeren Objekten zusammenschließen lassen und so eine vergleichsweise einfache Skalierbarkeit ermöglichen. Anwendungsmöglichkeiten für die Bio-Solarpanels haben die Forscher auch bereits im Blick: Aufgrund der konstanten Stromproduktion eignen sie sich beispielsweise für nur wenig Elektrizität benötigende Sensoren in abgelegenen Gebieten, die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind und bei denen auch ein regelmäßiger Batterieaustausch nicht wirtschaftlich ist. Die Forschungsarbeit soll langfristig zu einer konkreten Anwendung führen „Diese Forschungsarbeit könnte zu bahnbrechenden Fortschritten bei Bio-Solarzellen führen, die für eine höhere und sich selbsterhaltende Energieprodultion sorgen, was es wiederum ermöglichen würde, die Bio-Solarzellen nicht nur im Labor zu testen, sondern die Technik auch für tatsächliche Anwendungen in der realen Welt zu nutzen“, fassen die Forscher die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen und formulieren zugleich die nächsten Ziele. Einen positiven Nebeneffekt hat die Forschung zudem auch noch: In der gut kontrollierbaren Umgebung einer solchen Bio-Solarzelle können die Wissenschaftler die Bakterien sehr gut beobachten und so weitere Erkenntnisse über deren Photosynthese-Prozess gewinnen. Via: Eurekalert Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden