Wenn vom Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung die Rede ist, schauen wir häufig erst einmal auf die ganz großen Problembaustellen wie Industrie und Verkehr. Aber letztlich ist es der Lebensstil jedes einzelnen Menschen, der seinen Teil dazu beiträgt. Und hier können schon kleine Aktionen einen Unterschied ausmachen. Viele Möglichkeiten dazu bietet beispielsweise das Gärtnern – auch dann, wenn kein eigener Garten vorhanden ist. Gemüse aus eigenem Anbau spart viel Kohlendioxid Selbst Angebautes spart eine Menge Kohlendioxid ein. Jedes Kilo Obst oder Gemüse aus eigenem Anbau bedeutet etwa zwei Kilo weniger Treibhausgase als bei entsprechenden gekauften Nahrungsmitteln. Der Grund: Was in der Supermarkttheke liegt, wird häufig energieintensiv im Ausland angebaut und per Flugzeug oder LKW importiert. Hinzu kommt intensive Düngung und Verpackungsmüll. All das entfällt beim Eigenanbau. Der hilft gleichzeitig beim Geld sparen. Es lohnt sich also. Und nicht zwingend braucht es gleich einen ganzen Garten dafür. Schon eine Fensterbank bietet Platz für Kräuter, Radieschen oder Erdbeeren. Noch besser ist ein Balkon. In geeigneten Kübeln kann hier schon eine ganze Menge angebaut werden. Tomate, Gurke & Co. gedeihen auch in Kübeln gut. Und sogar Zwergobstbäume können in großen Töpfen mitunter gut auf dem Balkon gehalten werden. Auch die Tierwelt profitiert Das Gemüse aus dem Garten oder vom Balkon schmeckt dem Menschen. Aber auch viele Tiere freuen sich über den grünen Daumen. Insbesondere die für uns so wichtigen und in Bedrängnis geratenen Bienen profitieren von passend gestalteten Gärten und Balkonen. Dabei sind vor allem Pflanzen wichtig, die Pollen und Nektar liefern. Im Garten findet sich vielleicht eine Ecke für eine kleine Wildblumenwiese. Und auch für den Balkon gibt es Kübel- und Topfpflanzen, die Bienen Nahrung bieten können. Pestizide sind natürlich tabu. Erde ist nicht gleich Erde Wer wirklich klimafreundlich gärtnern will, muss darauf achten, womit er seine Pflanzgefäße befüllt. In den meisten käuflichen Blumenerden ist Torf enthalten. Viele Gärtner schwören auf ihn, denn er speichert Feuchtigkeit und sorgt für einen lockeren Boden. Zur Torfgewinnung werden allerdings in Jahrhunderten entstandene Moore entwässert und unwiederbringlich zerstört. So gehen nicht nur wertvolle Ökosysteme verloren, sondern es werden auch große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt, die dort gespeichert waren. Wer umweltbewusst gärtnert, nutzt deshalb torffreie Erden. Eine Alternative können beispielsweise Quellerden aus Kokosfasern sein. Auch sie sind locker und feuchtigkeitsspeichernd. Kompostieren fürs Klima Nährstoffe sind wichtig für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. In der Natur sorgt der Nährstoffkreislauf dafür. Der Mensch muss mitunter durch gezielte Düngung nachhelfen. Wer die Umwelt nicht belasten will, verzichtet dabei auf Kunstdünger. Seine Produktion ist energieintensiv. Außerdem sondert er das Treibhausgas Distickstoffoxid (N2O) ab. Dauerhaft angewendet und zu hoch dosiert, schadet Kunstdünger auch der Bodengesundheit und damit den Pflanzen. Organische Langzeitdünger wie Hornspäne, Gesteinsmehl oder Leguminosenschrot sind gute Alternativen. Noch besser ist ein eigener Kompost. Und auch der braucht nicht unbedingt einen Garten, sondern kann sogar in einem entsprechenden Behälter auf dem Balkon angelegt werden. Wichtig ist allerdings richtiges Kompostieren. Ein falsch angelegter Kompost kann selbst Treibhausgase produzieren und zudem für unangenehme Gerüche sorgen. Bei guter Kompostierung passiert das allerdings nicht und das Ergebnis ist dann wertvoller Humus, der besser ist als jede Torferde und dabei auch noch nichts kostet. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden