Eine Gruppe selbstbezeichneter Biohacker hat eine Methode entwickelt, bei der einem Menschen durch eine Injektion Nachtsichtfähigkeiten verliehen werden können. Die Nachteile: Die Applikation muss direkt ins Auge erfolgen und die sich daraus ergebenden Fähigkeiten sind bisher nur vorübergehend. Nachtsicht durch Augentropfen Das Team aus der kalifornischen “Science for the masses”-Gruppe (SfM) nutzte eine Verbindung namens Chlorid e6, die sich in der Natur in einigen Tiefseefischen wiederfindet. In der Medizin wird die Verbindung zur Behandlung von Nachtblindheit und Krebs verwendet. Das Team hat Chlorin e6 vorher in verschiedenen Studien als Mittel zur Erhöhung der Sehfähigkeit bei Tieren verwendet. Nun war es Zeit für den nächsten Schritt. Ein Mitglied der Gruppe, Gabriel Licina, stellte sich also für einen entsprechenden Versuch zur Verfügung. Licinas Augen wurden ausgewaschen, die Lider anschließend mit einem Spekulum fixiert. Dann nutzte Jeffrey Tibbetts, der die Gruppe medizinisch betreut, eine Pipette, um Licina 50 Microliter einer schwärzlichen Lösung bestehend aus Kochsalzlösung, Chlorin e6 und Dimethylsulfoxid in die Augen zu tröpfeln. Dimethylsulfoxid erhöht die Permeabilität der Zellmembranen, was es dem Chlorin e6 möglich machte, leicht in die Retinazellen von Licinas Auge einzudringen. “To me, it was a quick, greenish-black blur across my vision, and then it dissolved into my eyes”, berichtete Licina. Dieser musste anschließend sein Augenlicht mit protektiven Linsen schützen. Nach mehreren Stunden wurde die neue Sehfähigkeit von Licina in einem dunklen Raum getestet. Anfangs konnte dieser nur Formen in etwa 10 Meter Entfernung identifizieren, aber nach wenigen Minuten war es ihm möglich, Symbole von einer Wand abzulesen sowie sich bewegende Objekte auf längerer Distanz zu erkennen. Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten waren am nächsten Morgen allerdings wieder abgeklungen. Bisher gibt es keinerlei Berichte über Nachwirkungen durch das Experiment. Den vollen Bericht über den Versuch könnt ihr hier nachlesen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter