In den meisten Ländern weltweit wird dringend bezahlbarer und schnell zu errichtender Wohnraum benötigt. Immer öfter wird daher mit 3D-Druckern experimentiert. Diese bringen das Baumaterial Schicht für Schicht aus und errichten so nach und nach die Grundstruktur des Hauses. Im Idealfall geht dies deutlich schneller als die bisher verwendeten klassischen Bauweisen. Allerdings kommt auch hier Zement zum Einsatz. Die Herstellung von Zement ist aber mit dem Ausstoß von gewaltigen Mengen an CO2 verbunden. Alleine in Deutschland verursacht die Zementindustrie rund 20 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen im Jahr. Dies entspricht rund zwei Prozent der Klimaemissionen hierzulande. Der Wert liegt damit in etwa doppelt so hoch wie der Ausstoß aller deutschen Inlandsflüge. Alternative Baumaterialien zu verwenden, kann daher ein durchaus signifikanter Beitrag zum Klimaschutz sein. Genau dies haben Wissenschaftler der University of Maine nun auch beim Häuserbau per 3D-Druck realisiert. Bild: University of Maine Die Bauzeit vor Ort reduziert sich auf weniger als einen Tag Denn sie haben ein Verfahren entwickelt, bei dem kein Zement ausgebracht wird. Stattdessen kommen ausschließlich natürliche Materialien zum Einsatz. Konkret besteht das alternative Baumaterial aus Holzfasern und natürlichen Harzen. Die Forscher setzen zudem auf eine Modulbauweise. So werden zunächst vier einzelne Einheiten gedruckt, die dann an Ort und Stelle zusammengesetzt werden. Die Bauzeit vor Ort beträgt daher lediglich einen halben Tag. Dies entlastet im Idealfall auch die übrigen Anwohner, was vor allem in den Vereinigten Staaten nicht ganz unwichtig ist. Denn dort kommt es immer wieder zu Problemen bei Neubauprojekten, weil Anwohner erfolgreich Einspruch erheben. Experten gehen davon aus, dass auch dies zum Mangel an bezahlbarem Wohnraum beiträgt. Nachdem die einzelnen Einheiten zusammengesetzt wurden, muss dann nur noch ein Elektriker die nötigen Leitungen verlegen. Dies nahm beim ersten Probe-Bau aber auch lediglich zwei Stunden in Anspruch. Preiswerte Häuser werden grundsätzlich dringend benötigt Danach war das Haus quasi fertig und bezugsbereit. Der große Vorteil des Ansatzes zeigt sich allerdings erst nach dem Ende der Nutzungsdauer. Denn dann kann das komplette Haus vergleichsweise einfach vollständig recycelt werden. Auch dies verbessert die Klimabilanz dieser speziellen Häuser aus dem 3D-Drucker. Grundsätzlich ist in den Vereinigten Staaten der Bedarf an neuen Häusern durchaus groß. So gehen Schätzungen davon aus, dass eigentlich alleine im vergleichsweise kleinen Bundesstaat Maine rund 20.000 neue Wohneinheiten benötigt werden. Für die Wissenschaftler der Universität besteht die Herausforderung nun zum einen darin, aus ihrem Ansatz einen skalierbaren Prozess zu entwickeln. Zum anderen ist es dann Aufgabe der Politik, auch die entsprechenden Bauplätze auszuweisen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Grundsätzlich bietet der 3D-Druck aber viel Potenzial, um schnell und preiswert Wohnraum zu schaffen. Realisiert wird dies unter anderem bereits in Texas und den Niederlanden. Via: Engadget Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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