Erdgasautos, die mit Biomethan betrieben werden, emittieren während ihres 13-jährigen „Lebens“ weniger als Elektroautos, die ihren Strom aus Batterien oder Brennstoffzellen beziehen. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie von Forschern des des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe. Professor Martin Wietschel, Stellvertretender Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesystem und Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am ISI, hat mit seinem Team die Emissionen von Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben wie Benzin und Diesel mit Alternativen ermittelt, und das für Mittelklasse- und Oberklasse-Pkw sowie schwere Lkw. In allen Fällen haben die Erdgasfahrzeuge die Nase vor, vorausgesetzt, sie tanken ausschließlich Biomethan aus Biogasanlagen. Indirekte Emissionen bei Elektroautos In diesen Anlagen bildet sich aus Gülle, Stroh und anderen Bioabfällen ein Gasgemisch mit wesentlichen Methananteilen. Dieses Gas, das die gleiche Zusammensetzung hat wie Erdgas, verbrennt ohne zusätzliche CO2-Emissionen. Elektroautos dagegen emittieren indirekt das Klimagas, weil die Stromerzeugung in Deutschland noch zu großen Teil in Kohlekraftwerken stattfindet. Die Fraunhofer-Forscher berücksichtigten in ihren Berechnungen, dass der Kohlestromanteil in den kommenden 13 Jahren sinkt und kamen dennoch zum Ergebnis, dass Erdgasautos am saubersten sind. Die Frage, ob in Deutschland genügend Ökomethan hergestellt werden kann, beantworteten sie mit ja. Aus den jetzt zur Verfügung stehenden Abfällen könnte Treibstoff für mehr als 13 Millionen Erdgasautos hergestellt werden. Bei synthetischen Treibstoffen gibt es Probleme Die Methannutzung hat noch weitere Vorteile. Im Vergleich zu Elektroautos, ob mit Batterie oder Brennstoffzelle, ist das Erdgasfahrzeug weitaus billiger. Außerdem lässt sich Ökomethan fast genauso schnell tanken wie Diesel oder Benzin, während man bei Elektroautos schnell ein paar Stunden Zeit investieren muss. Es gibt auch bereits Anfänge einer Infrastruktur. In Deutschland kann Erdgas an fast 900 Tankstellen „gezapft“ werden. Auf synthetische Treibstoffe sind die Fraunhofer-Forscher weniger gut zu sprechen. Diese werden aus Wasserstoff und Kohlendioxid hergestellt. Im Idealfall wird der Wasserstoff mit Ökostrom hergestellt. Da dieser jedoch nicht ständig zur Verfügung steht müsse in vielen Fällen auch Kohlestrom genutzt werden. Für spezielle Anwendungen sei synthetischer Kraftstoff, ob gasförmig oder flüssig, dennoch sinnvoll, etwa Für Schiffe und Flugzeuge. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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