Eine künstliche Hand, deren Finger motorisch bewegt werden und die im Vergleich zum Angebot auf dem Markt besonders kostengünstig ist, hat das Jungunternehmen Cure in der tunesischen Universitätsstadt Sousse entwickelt. Es ist modular aufgebaut, sodass es an Menschen unterschiedlicher Größe leicht angepasst werden kann. Besonders wichtig für Kinder: Die bionische Hand kann gewissermaßen mitwachsen, indem einzelne Bauteile ausgetauscht werden. Bild: Cure Prosthetics Module aus dem 3D-Drucker Die Bauteile werden im 3D-Druck hergestellt und wie Legosteine miteinander verbunden. Die Finger sind beweglich, sodass die Hand zupacken kann. Gesteuert wird sie von den Muskeln im Unterarm. Eine von künstlicher Intelligenz beeinflusste Software setzt deren Bewegungen in Bewegungen der Finger um. Sie haben wie echte Finger Gelenke. Eine integrierte Batterie sorgt für die Energie, die die Motoren benötigen. Die Hand wird mit einem Ladegerät berührungslos aufgeladen. Ein Solarmodul sorgt dafür, dass Das Laden auch fernab von Steckdosen funktioniert. Training mit der Datenbrille Mohamed Dhaouafi, CEO von Cure, sagt, dass ein chirurgischer Eingriff zur Anpassung der Hand nicht nötig ist. Die Sensoren passen sich gewissermaßen selbstständig an. Nötig ist allerdings ein Training, damit der Amputierte seine Finger so bewegen kann, wie er es gerade benötigt. Bei diesem Training hilft ihm eine Datenbrille, die ihm zeigt, wie sich seine Finger, vom eigenen Willen gesteuert, bewegen, um beispielsweise ein Glas zu erfassen. Prothese kostet 2000 bis 3000 Dollar Den Anlass für die Entwicklung der Hand fand Dhaouafi, der heute 28 Jahre alt ist, in seiner Umgebung. „Eins unserer Teammitglieder hatte einen Cousin, der ohne Hand geboren wurde“, so der Entwickler. „Dessen Eltern konnten sich keine Prothese leisten. Wegen des modularen Aufbaus lässt sich die Prothese so preiswert herstellen, dass auch Menschen in einkommenschwachen Regionen sie sich leisten können, zumindest die, die besser verdienen, denn mit 2000 bis 3000 Dollar ist die Prothese keineswegs ein Schnäppchen. In den nächsten Monaten sollen die ersten Prothesen verkauft werden, zunächst nur in Tunesien. Später kommen andere afrikanische Länder dazu. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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