Aus Treber, dem ausgelaugten Getreide, das bei der Bierproduktion zurückbleibt und normalerweise kompostiert oder als Viehfutter verwendet wird, stellen Forscher in den USA Proteine für die Lebensmittelindustrie und einen Biotreibstoff her. Treber besteht zu 30 Prozent aus Proteinen. Der Rest sind Faserstoffe. Der Doktorand Haibo Huang und der graduierte Student Yanhong He entwickelten an der Virginia Polytechnic and State University (Virginia Tech) in Blacksburg/USA ein Nassmahlverfahren, das Fasern und Proteine voneinander trennt. Diese Technik hat den Vorteil, dass das Getreide, das sehr viel Feuchtigkeit enthält, vor der Weiterverarbeitung nicht getrocknet werden muss. Das reduziert den Energiebedarf. Enzyme helfen bei der Trennung Allein durch Mahlen lassen sich die Proteine nicht abtrennen. Zusätzlich benötigten sie Enzyme. Huang und He testeten Alcalase, Neutrase und Pepsin, die alle im Handel erhältlich sind, und stellten fest, dass die Alcalase-Behandlung am besten funktioniert. Mit Hilfe eines Siebes trennten sie das Proteinkonzentrat von den gemahlenen Fasern. Nur 17 Prozent der im Treber enthaltenen Proteine gehen in diesem Prozess verloren. Ersatz für Fischmehl Anfangs schlugen die beiden Jungforscher vor, das Proteinkonzentrat als billigeren und umweltverträglicheren Ersatz für Fischmehl zu nutzen, mit dem Zuchtgarnelen gefüttert werden. Doch die Qualität des Materials ist so gut, dass es auch als Lebensmittelzusatzstoff genutzt werden kann. Yellowstone-Bakterium wandelt Zucker um Blieb noch die Frage: Was tun mit den Fasern? Hier konnte Joshua O’Hair einspringen, der seine Doktorarbeit bereits fertiggestellt hat. Im vergangenen Jahr entdeckte er im Yellowstone-Nationalpark eine Abart des Bacillus licheniformis, die ganz besondere Fähigkeiten hat. Dieses Bakterium hat die Fähigkeit, die Zuckerarten die sich in den Fasern befinden, in 2,3-Butandiol umzuwandeln. Daraus lassen sich unter anderem Kunststoffe und Epoxidharze sowie 2-Butanol herstellen. Dieser Alkohol ist als alternativer Treibstoff für Benzin geeignet. Er hat eine höhere Klopffestigkeit und fast die gleiche Energiedichte. Er könnte in Motoren verbrannt werden, die auch Ethanol oder Methanol vertragen. via New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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