Auf dem Meer weht der Wind in der Regel deutlich stärker als an Land. Schon seit langer Zeit wird daher zur Stromerzeugung auch auf Offshore-Windanlagen gesetzt. Die ersten Turbinen dort haben inzwischen aber das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Theoretisch müssten sie nun aufwändig abgebaut und recycelt werden. Die niederländische Firma Ampyx Power verfolgt hingegen einen anderen Ansatz. Sie will die vorhandene Infrastruktur nutzen, um dort fliegende Windkraftanlagen zu errichten. Die Idee dahinter: In größeren Höhen weht der Wind noch einmal deutlich kräftiger. Klassische Windräder können aber nicht einfach immer höher gebaut werden. Deswegen soll zunächst eine Plattform errichtet werden, auf der dann ein Fluggerät namens Airborne Wind Energy System – kurz: Awes – startet und landet. Bild: Ampyx Power In großen Höhen kann deutlich mehr Windenergie gewonnen werden Der Trick: Das Flugobjekt ist durch ein Seil mit der Plattform verbunden und fliegt in der Luft beständig im Kreis. Dadurch ist es mal näher an der Plattform und mal weiter weg. Dies hat zur Folge, dass das Seil auf der Station beständig auf- und abgewickelt wird. Diese Bewegungsenergie wiederum treibt einen Generator an, der Strom produziert. Weil an den Standorten schon seit langer Zeit Windräder aktiv waren, ist zudem die Infrastruktur vorhanden, um die gewonnene Energie an Land zu transportieren. Gegenüber klassischen Windkraftwerken hat dieser Ansatz zwei große Vorteile: Zum einen kann in der Höhe mehr Strom produziert werden. Zum anderen ist der Materialaufwand deutlich geringer. Doch aus technischer Sicht ist die Umsetzung der Idee gar nicht so einfach. Denn das Fluggerät muss auf einer vergleichsweise kleinen Plattform starten und landen können. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Das Navigationssystem kann auch anderweitig genutzt werden Um diese knifflige Aufgabe zu lösen, hat sich Ampyx Power externe Hilfe geholt. So unterstützen die europäische Raumfahrtagentur ESA und die britische Firma Omnisense das Projekt. Gemeinsam wird ein lokales Navigationssystem entwickelt, dass unabhängig von Satellitennavigationssystemen funktioniert und die aktuelle Position auf bis zu zehn Zentimeter genau bestimmen kann. Später einmal könnte das System auch für autonome Fahrzeuge in Innenstädten verwendet werden. Finanzielle Unterstützung gab es zudem von der Europäischen Union. Bisher allerdings existieren von dem Awes genannten Fluggerät nur Prototypten. Das erste Modell hatte dabei lediglich eine Spannweite von fünf Metern. Inzwischen arbeiten die Ingenieure aber schon an einem Demonstrator mit einer Spannweite von zwölf Metern. Dieser soll noch in diesem Jahr erstmals unter realen Bedingungen getestet werden. Via: Ampyx Power Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter