Die Tatsache, dass die schnell rotierenden Rotoren von Windkraftanlagen regelmäßig Vögel töten, ist eine der unangenehmen Wahrheiten der erneuerbaren Energien. Forscher:innen kamen zu dem Schluss, dass intelligente Anlagensteuerungen die Zahl der toten Vögel deutlich senken könnten. Kamerasystem soll Vögel erkennen Wie viele Vögel wirklich den Rotorblättern von Windkraftanlagen zum Opfer fallen, ist schwer zu sagen. Daten der American Bird Conservancy gehen davon aus, dass allein in den USA jedes Jahr etwa eine Million Vögel wegen Windkraftanlagen sterben. In Deutschland sind es nach Schätzungen des Michael-Otto-Institut des Naturschutzbundes (Nabu) etwa 10.000 bis 100.000 Tiere pro Jahr, was einer Quote von einem bis fünf Vögeln pro Jahr und Windkraftanlage entspricht. Das sind deutlich weniger Vögel als sich jährlich an Stromleitungen töten, gegen Gebäude fliegen oder von Katzen getötet werden, aber es handelt sich dennoch um ein Problem, das eine Lösung braucht. Forscher:innen der norwegischen Forschungsorganisation SINTEF sowie des Norwegian Centre for Environment-friendly Energy Research haben eine Idee, wie diese Zahlen sich drastisch senken ließen. Die Idee ist relativ einfach: Jede Turbine würde mit einer Kamera ausgestattet werden, die in der Lage ist, Vögel zu erkennen, die direkt in den Weg der Rotoren fliegen. Eine Software würde dann den voraussichtlichen Flugweg der Tiere berechnen und den Rotor abbremsen, falls die Gefahr besteht, dass die Vögel von einem der Rotorblätter getroffen werden. Software sagt Flugweg voraus In ersten Simulationen zeigte sich, dass das System, das auf den Namen SKARV getauft wurde, in der Lage wäre, die meisten Kollisionen mit einzelnen Vögeln, die sich in einer voraussagbaren Flugbahn bewegen, vermeiden könnte, solange diese spätestens fünf Sekunden vor dem Einschlag erkannt werden. Das beschreibt natürlich nicht alle denkbare Situationen. So kann das System etwa keine Vögel erkennen, die von der Seite kommend in den Gefahrenbereich einfliegen. „It’s difficult to predict a bird’s flight trajectory, and the new system will not resolve this problem entirely. For example, if a young, inexperienced bird approaches a turbine displaying irregular flight behavior, it will not be possible to predict exactly where it will be a few seconds later. Prediction is also more difficult if several birds approach at the same time„, so Paula B. Garcia Rosa, die an der Entwicklung des Systems beteiligt war. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Bis zu 80 Prozent weniger tote Vögel Das System kann auch so eingestellt werden, dass der Rotor komplett gestoppt wird, wenn sich ein Schwarm Vögel nähert. Allerdings kann dies bei großen Anlagen etwa 20 Sekunden dauern. „On the basis of our simulations, we believe that the SKARV project can help to reduce the number of fatal collisions by up to 80%. The next step is to further develop existing strategies for controlling blade rotation speeds and to integrate these with methods for identifying bird flight trajectories. Then we will be looking to implement a practical demonstration. We believe that the SKARV technology could be commercially available within five years, and perhaps even earlier if we see sufficient interest from the industry„, erklärt Garcia Rosa. via SINTEF Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden