Gebäude mit Glasfassaden gelten als Energiefresser, die Klimatisierung ist teuer und umweltschädlich. Das Fraunhofer Institut hat gemeinsam mit Designern eine Technik entwickelt, die den Energieverbrauch senkt und noch dazu schön aussieht. Auch andere Entwickler lassen sich zu diesem Thema Erstaunliches einfallen. Wissenschaftler und Designer arbeiten an intelligenter Gebäudehülle Die Sonnenergie steht uns kostenlos zur Verfügung, wir müssen sie nur zu nutzen wissen: Die Forscher für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik des Fraunhofer Instituts Dresden haben Drähte aus einer Titan-Nickel-Legierung entwickelt, die sich bei Erhitzung an ihre Ausgangsform erinnern. Designer der Weißensee Kunsthochschule Berlin stiegen bei dem Projekt mit ins Boot – heraus kamen intelligente Fassadenkomponenten, die sich wie Blüten ganz autark entfalten und wieder zusammenziehen. Strom wird dabei nicht gebraucht, nur Sonnenwärme. Blüten, die in Fensterscheiben erblühen Ein aus 72 textilen Elementen bestehendes Bauteil nach einem Entwurf der Designstudentin Bára Finnsdottir diente als Demonstrationsobjekt. Sobald die Sonnenwärme auf die integrierten Formgedächtnisaktoren trifft, ziehen sich die Drähte zusammen und öffnen die textilen Komponenten. Der Prozess läuft geräuschlos und selbstständig ab, das Sonnenlicht wird blockiert. Sobald es wieder kühler wird, schließen sich die zuvor «erblühten» Elemente wieder und die Verschattung verschwindet. Das Klimatisierungssystem lässt sich sowohl auf der Außenseite der Fenster installieren als auch in den Zwischenräumen einer Mehrfachverglasung. Dabei existieren vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, auch für gekrümmte Glasflächen. Noch mehr Ideen: Glas mit Mikrokanälen und reflektierende Prismen Auch andere innovative Ideen zur energieneutralen Klimatisierung von Glasgebäuden reifen aktuell heran. So entstehen im Rahmen des EU-Projekts «Large-Area Fluidic Windows» Glasmodule mit Mikrokanälen, die mit einer funktionalen Flüssigkeit gefüllt sind. Dieses System ermöglicht eine automatische Steuerung des Lichteinfalls und kann sogar Sonnenwärme zur Stromerzeugung speichern. Bereits marktreif sind die Glasfassadenelemente des Züricher Unternehmens GlassX, die mit einem Phasenwechsel-Material und reflektierenden Prismen arbeiten. Quellen:Fraunhofer IWU, Die Welt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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