Aktuell haben die Hersteller von Flugzeugen mit massiven Problemen zu kämpfen. Denn in den letzten zwanzig Jahren sind die Bestellungen der Airlines Jahr für Jahr in die Höhe geschossen. Dementsprechende haben Airbus und Boeing die Produktionskapazitäten stark ausgeweitet und dies auch von ihren Zulieferern verlangt. Die Corona-Pandemie sorgte dann allerdings für ein jähes Ende dieser Entwicklung. Weil die Airlines nicht fliegen können, stornieren sie Bestellungen und bitten um Aufschub bei der Abnahme. Trotz dieses schwierigen Umfelds arbeitet das US-Startup Boom weiter unbeirrt an einer Vision: Einem privat finanzierten Überschallflugzeug für bis zu 55 Passagiere. Ein erster – noch stark verkleinerter – Prototyp namens XB-1 soll im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bild: Boom Supersonic In rund fünf Jahren soll die Entwicklung abgeschlossen sein Zuvor waren bereits zahlreiche Simulationen und Tests im Windkanals durchgeführt worden. Nun soll der Demonstrator unter Beweis stellen, dass der Ansatz nicht nur in der Theorie funktioniert. Der XB-1 besteht aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen und ist dadurch vergleichsweise leicht. Mit einer Länge von rund 21 Metern und einer Spannweite von fünf Metern bietet der Prototyp zunächst allerdings nur Platz für zwei Menschen an Bord. Drei Strahltriebwerke des Typs J85 von General Electric sollen aber dafür sorgen, dass es sich um das schnellste zivile Flugzeug der Welt handelt. Geht bei den Testflügen mit dem Prototyp dann nichts schief, soll anschließend mit dem Bau des ersten Fliegers in Originalgröße begonnen werden. Die Fertigstellung wird dann aktuellen Planungen zufolge Mitte des Jahrzehnts erfolgen. Von London nach New York in 3,5 Stunden Die Ouverture genannte Maschine wird rund dreimal so groß sein wie der XB-1 und soll Geschwindigkeiten von bis zu 2.330 Km/h erreichen. Damit wäre das Flugzeug noch einmal deutlich schneller als die legendäre Concorde, die bis zum Jahr 2003 Verbindungen von Paris und London nach Nordamerika anbot. So verspricht das Unternehmen, dass ein Flug von London nach New York nur noch 3,5 Stunden dauern wird. Wie viel die potentiellen Passagiere für diesen Zeitgewinn bezahlen müssen, steht bisher noch nicht fest. Letztlich wird dies aber auch nicht das Startup selbst entscheiden, sondern die Airlines als Käufer der Überschallflugzeuge. Zumindest vor Beginn der Corona-Pandemie zeigten diese ein starkes Interesse an dem neuen Überschallflugzeug: Den Angaben von Boom Supersonic zufolge liegen bereits mehr als siebzig Vorbestellungen vor. Via: Boom Supersonic (PDF) Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter