Das Timing ist nicht gerade ideal: Mitten in der vielleicht größten Krise der privaten Luftfahrt präsentiert das Startup Boom den Prototyp eines neuen Flugzeugs. Schuld daran sind erhebliche Verzögerungen. Denn das dahinter stehende Konzept wurde bereits vor rund vier Jahren präsentiert. Eigentlich war der Erstflug damals für das Jahr 2017 geplant. Nun scheinen die Ingenieure aber tatsächlich soweit zu sein. Denn mit dem Boom XB-1 wurde nun die Miniatur-Version eines Überschallflugzeugs vorgestellt. Der Flieger ist rund 21 Meter lang und verfügt über eine Spannweite von fünf Metern. Platz im Inneren gibt es lediglich für die zwei benötigten Piloten. Sinn und Zweck des Prototypen ist es, die grundsätzliche Funktionsfähigkeit der verwendeten Technologien unter Beweis zu stellen.


Bild: Boom Supersonic

Airlines haben bereits siebzig Vorbestellungen aufgegeben

Später einmal soll auf dieser Basis dann der kommerzielle Überschallflieger Ouverture entstehen und Platz für 65 bis 88 Passagiere bieten. Diese werden aktuellen Planungen zufolge dann doppelt so schnell ans Ziel kommen wie bisher. So soll die Reise von New York nach London nur noch 3,5 Stunden dauern. Insgesamt gibt es schon rund siebzig Vorbestellungen für das erste privat entwickelte Überschallflugzeug. Bevor der Flieger allerdings tatsächlich in Originalgröße gebaut werden kann, muss der Prototyp zunächst einmal einige Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zum einen geht es dabei um die computergesteuerte Stabilitätsunterstützung, die insbesondere bei den kritischen Phasen wie Start und Landung zum Einsatz kommen soll. Erst wenn diese nachweislich einwandfrei funktioniert, dürfte das Flugzeug die Zulassung durch die zuständigen Behörden erhalten.

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Der Lärm und die Klimabelastung dürften entscheidend sein

Außerdem soll getestet werden, ob das verwendete Design tatsächlich in der Lage ist, den durch den Überschallknall verursachten Lärm auf der Erde zu reduzieren. Denn die legendäre Concorde durfte deswegen irgendwann nur noch über dem Atlantik mit Höchstgeschwindigkeit fliegen – und wurde auch deshalb zu einem kommerziellen Flop. Die für das nächste Jahr geplanten Testflüge des Prototyps dürften zeigen, ob hier entscheidende Verbesserungen erreicht werden konnten. Bei einer anderen möglichen Problematik möchte das Startup zudem Neuland betreten: Das Überschallflugzeug soll mit rein synthetischen Kraftstoffen angetrieben werden. Weil der dafür benötigte Kohlenstoff aus der Atmosphäre gewonnen werden soll, wären so theoretisch klimaneutrale Flüge möglich. Noch allerdings setzt keine Airline weltweit vollständig auf einen solchen Ansatz.

Via: Boom

1 Kommentar

  1. Mike

    11. Oktober 2020 at 18:33

    Achso verstehen, wenn es um das Reisen der Superreichen geht, dann spielt der Umweltschutz plötzlich keine Rolle mehr. Und synthetische Treibstoffe dürfen ebenfalls nur die Superreichen tanken. Hey Ihr macht wirklich super Arbeit, alles extrem Ökologisch und Sozial.

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