Die Corona-Pandemie hat viele andere Themen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verdrängt. Dies gilt auch für die Luftverschmutzung in Innenstädten. Tatsächlich werden hier auch in Deutschland noch regelmäßig zu hohe Werte gemessen. Die Bundesregierung hat sich daher der Problematik angenommen und ein Paket mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen verabschiedet. Ein Punkt darin: Die Umrüstung des öffentlichen Personennahverkehrs auf Elektroantriebe wird finanziell gefördert. Dies ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Immerhin hat die staatliche Kaufprämie für Elektroautos durchaus dazu beigetragen, die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Allerdings sind Elektroautos bereits seit vielen Jahren im Einsatz und entsprechend erprobt. Anders sieht dies bei Elektrobussen aus. Denn hier müssen deutlich größere Lasten bewegt werden. Die Hersteller suchen daher noch nach optimalen Lösungen, während die Verkehrsbetriebe versuchen, wichtige Erfahrungswerte zu sammeln. Bild: Daimler Es wird mit Hochdruck nach der Brandursache gesucht In Stuttgart etwa kooperierte Daimler mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Anfang des Jahres lieferte der Hersteller daher zwei E-Citaro-Busse an die Verkehrsvertriebe. Diese waren mit einer neuen Batterietechnik – sogenannten Festkörperbatterien – ausgestattet. Bis Anfang letzter Woche lief der Betrieb der Elektrobusse in Stuttgart problemlos. Dann allerdings brannte das SSB-Busdepot. Insgesamt wurden 25 Fahrzeuge zerstört und es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Dies alleine war zunächst einmal nur eine Meldung mit lokaler Bedeutung. Dann allerdings äußerte sich der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), im Rahmen einer Landtagsdebatte. Demnach gehen die Experten, die die Brandursache untersuchen, davon aus, dass der Brand durch einen fehlgeschlagenen Ladevorgang bei einem der Elektrobusse ausgelöst wurde. Dies deckt sich auch mit Beobachtungen von Zeugen. Diese hatten die Flammen zunächst auf dem Dach eines der Busse beobachtet. Dort befinden sich bei den Elektrobussen die Batterien. München setzt zunächst auf eine Vorsichtsmaßnahme Die Münchener Verkehrsgesellschaft hat daraus nun ihrerseits Konsequenzen gezogen und die acht aktuell eingesetzten Busse mit Elektroantrieb vorerst aus dem Betrieb genommen. Kommuniziert wurde dies als Vorsichtsmaßnahme. Diese soll zunächst gelten, bis in Stuttgart die Brandursache final geklärt wurde. Interessant dürfte nun zu beobachten sein, ob weitere Städte und Verkehrsgesellschaften ähnliche Schritte unternehmen werden. Denn nicht zuletzt durch die Förderung der Bundesregierung sind E-Busse verschiedener Hersteller inzwischen in zahlreichen Städten im Einsatz. Bei Elektroautos kommt es tatsächlich immer mal wieder zu Bränden. Inzwischen ist die Datenlage hier aber eindeutig: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Feuer ausbricht, ist nicht höher als bei einem Auto mit Verbrenner. Allerdings gestalten sich die Löscharbeiten oftmals noch recht komplex. Hier scheinen sich inzwischen aber die ersten technischen Lösungen zu etablieren. Via: BR Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter