Die Saarbrückener Straße in Braunschweig hat immer wieder unter einer starken Verkehrsbelastung zu leiden. Zwar ist dort eigentlich Tempo 30 vorgeschrieben, doch nicht alle Autofahrer halten sich an die Vorgabe. Selbst der vorhandene Zebrastreifen wird teilweise einfach ignoriert. Der Lokalpolitiker Frank Schröter, stellvertretender Bürgermeister des Stadtteils, will nun mit einem einfachen Trick für einer Verbesserung der Situation sorgen: Er beantragte, im Braunschweiger Stadtgebiet sogenannte 3D-Zebrastreifen einzusetzen. Diese werden zwar auch nur auf den Boden gemalt, erzeugen von der Seite aber die Illusion eines dreidimensionalen Hindernisses auf der Straße. Im Idealfall werden die Autofahrer so zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit verleitet. Heute findet die finale Abstimmung über den Antrag statt.


Die Maßnahme kann vergleichsweise schnell und kostengünstig realisiert werden

Der Vorteil der 3D-Zebrastreifen besteht darin, dass sie vergleichsweise zeitnah aufgemalt werden können und nur wenig mehr kosten als die traditionelle Variante. Bei anderen baulichen Maßnahmen wäre hingegen mit Problemen bei der Finanzierung und langen Planungsfristen zu rechnen. Allerdings haben Erfahrungen in Island auch gezeigt, dass die optische Täuschung kein Allheilmittel ist. Zwar konnte dort zunächst tatsächlich eine reduzierte Geschwindigkeit beobachtet werden. Schon nach kurzer Zeit gewöhnten sich die Fahrer aber an den neuen Zebrastreifen – und fuhren wieder so schnell wie zuvor. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass sich eine solche Maßnahme vor allem dort lohnt, wo es viel ortsunkundigen Durchgangsverkehr gibt.

In Island und Linz erfüllten die 3D-Streifen nicht die Erwartungen

Aber selbst da gibt es Probleme: Denn der 3D-Effekt verliert bei Dunkelheit und Nässe an Wirkung. In der österreichischen Stadt Linz räumt man daher inzwischen freimütig ein, dass die verkehrstechnischen Ziele, die mit der Installation der 3D-Zebrastreifen verbunden waren, nie erreicht werden konnten. Übermalt werden sie allerdings auch nicht. Der Grund dafür ist simpel: Bei vielen Besuchern der Stadt erfreut sich die optische Täuschung im Straßenverkehr großer Beliebtheit. Außerdem wirbt die Stadt teilweise mit Fotos der dreidimensionalen Zebrastreifen. Es handelt sich also inzwischen um ein Marketinginstrument. In Braunschweig soll der Ansatz nun noch einmal als Maßnahme zur Beruhigung des Straßenverkehrs ausprobiert werden.


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