Theoretisch soll ein Wurmloch möglich sein, dieses Tor zwischen zwei weit entfernten Orten – oder quer durch die Zeit. Die berühmten Physiker Nathan Rosen und Albert Einstein haben diese Möglichkeit nicht verneint, ganz im Gegenteil. Doch zwischen Theorie und Praxis liegen oftmals Welten. Die Abkürzung durchs Universum erobert derweil Science-Fiction-Filme und -Bücher – und damit auch die menschliche Fantasie. Sich blitzschnell auf andere Planeten teleportieren zu können, hat durchaus seinen Reiz, oder lieber mal einen Blick in die Zukunft werfen?


Ein Wurmloch bildlich dargestellt: Der Raum-Zeit-Tunnel

Die Forscher haben es auf einem Quantencomputer ausprobiert

Während die anderen fantasieren und träumen, haben es Forscher am California Institute of Technology in Pasadena (kurz: Caltech) ganz »einfach« mal ausprobiert, und zwar auf einem Quantencomputer. Sie simulierten die Verbindung zwei schwarzer Löcher, die gemeinsam einen Raumzeit-Tunnel bilden, und verschickten dadurch in kürzester Zeit Informationen. Das alles natürlich im Kleinformat und nicht im eigentlichen Universum, trotzdem sind wir damit schon relativ nah am Original. Ob eines Tages Menschen auf diese Weise an entfernte Orte des Universums, in die Zukunft oder die Vergangenheit reisen werden, bleibt leider weiterhin offen. Doch gehen wir davon aus, dass die Forscher bei ihrem ersten kleinen Erfolg nicht stoppen.

Raum und Zeit wurden in einer realistischen Simulation durchbrochen

In der Physik hat das schnöde »Wurmloch« einen anderen, schöner klingenden Namen, nämlich Einstein-Rosen-Brücke: Durch eine starke Raumzeit-Krümmung gelangen hier weit entfernte Orte oder Zeiten zueinander. Die kalifornischen Wissenschaftler kreierten ihr Tor, indem sie ein Quantensystem fanden, das die wichtigsten Eigenschaften eines Gravitationswurmlochs besitzt. Trotzdem ist es klein genug, um auf der vorhandenen Quantenhardware zu existieren. Raum und Zeit wurden dabei nicht wirklich durchbrochen, es handelt sich um eine Art realistische Simulation. Doch mit eben dieser Simulation ließe sich die Wurmloch-Idee weiter im Labor erforschen. Die Ergebnisse der Studie sind ausführlich im Fachmagazin »Nature« veröffentlicht.


Quelle: t3n.de

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