Viele Explosionen statt einer gleichmäßigen Verbrennung: Ein solches Triebwerk bringt genug Schwung, um die Schallmauer zu durchbrechen. Chinas neues Hypertriebwerk soll laut neuester Tests sogar neunfache Schallgeschwindigkeit erreichen. Und das mit vergleichsweise trägem Kerosin statt mit reaktionsfreudigem Wasserstoff. Wenn das tatsächlich funktioniert: Ist eine militärische Verwendung wahrscheinlich? Symbolbild Wird bald ein chinesischer Hyperschallbomber gebaut? Peking betont, das neue Detonationstriebwerk sei für hyperschnelle Passagierflugzeuge gedacht. In einer Stunde von China zum Mittelmeer, damit würde die Welt wieder ein gutes Stück kleiner. Doch die Wahrscheinlichkeit ist trotz aller Dementis groß, dass bald ein chinesischer Hyperschallbomber entsteht. Zwei militärische Hyperschallraketen, die DF-17 und die YJ-21, besitzt das Land bereits. Und es scheint wirklich sehr verlockend, mit einem wiederverwendbaren Triebwerk jeden Punkt der Welt in kürzester Zeit zu erreichen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Für die zivile Anwendung wäre der Preis sehr hoch, vielleicht zu hoch, um sie tatsächlich zu realisieren. Viele kräftige, fast zeitgleiche Stoßwellen als Antrieb Das Hyperschalltriebwerk soll erste Testläufe im JF-12-Hyperschalltunnel erfolgreich gemeistert haben. Durch eine spezielle Einlassform konnten die Forscher das benötigte Kerosin zu stark komprimieren, dass es eine erhöhte Energiedichte aufwies. Gleichzeitig erhitzte sich das Kerosin-Luft-Gemisch, wurde von Strombeulen erwischt und in Stoßwellen gezündet. Die Explosionswellen lassen sich laut einer Veröffentlichung in der South China Morning Post auf kleinen Raum eingrenzen, es folgt immer wieder ein ein neuer, kräftiger Schub. Kerosin ist an jedem Flughafen zu haben und deutlich günstiger als Wasserstoff. Außerdem geht von diesem Treibstoff eine geringere Gefahr aus, sodass er insgesamt um einiges praktischer ist. Neunfache Schallgeschwindigkeit soll sich mit diesem System erreichen lassen, und zwar auf effizientere Art als bei anderen Hyperschalltriebwerken wie das des Scramjets. Die Veröffentlichung der Studie erfolgte im Fachjournal »Journal of Experiments in Fluid Mechanics«. Teamleiter ist Liu Yunfeng, leitender Ingenieur am Institut für Mechanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Quelle: stern.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter