Im Jahr 1972 kam Opel in Deutschland auf einen Marktanteil von 20,4 Prozent und lag damit noch vor dem Volkwagen-Konzern. Anschließend allerdings setzte ein langsamer Niedergang ein, der sich irgendwann immer schneller beschleunigte. Im vergangenen Jahr war daher nur noch jedes zwanzigste in Deutschland verkaufte Auto ein Opel. Die Marke gehört zudem inzwischen nicht mehr zu General Motors, sondern ist Teil des französischen PSA-Konzerns. Dieser schaffte es durch massive Einsparungen zwar, Opel wieder in die Gewinnzone zu führen. Dies führte aber zu einem lang anhaltenden Streit mit den Arbeitnehmervertretungen in Deutschland. Die Marktanteile konnten zudem bisher nicht erhöht werden. Helfen soll nun das Konzept der Sustainable Urban Mobility (SUM). Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei um preiswerte Elektrofahrzeuge für den städtischen Verkehr. Diese sollen vor allem auch junge Kunden ansprechen und an die Marke Opel heranführen. Erstes Beispiel für dieses Konzept: Der Opel Rocks-e.


Bild: Opel

Der Rocks-e kann mit einem Mopedführerschein gefahren werden

Dieser wird ab Mitte Dezember ausgeliefert und kostet in seiner Basisvariante lediglich 7.990 Euro. Der Hersteller verspricht zudem, Finanzierungen anzubieten, die sich am Preis einer Monatskarte für den ÖPNV orientieren. Hinzu kommen allerdings auch dann natürlich noch die Kosten für den Strom, die Versicherung und den sonstigen Unterhalt. All dies fällt bei Bus und Bahn nicht an. Trotzdem könnte sich ein Blick auf den Rocks-e besonders für die jüngere Zielgruppe lohnen. Denn strenggenommen handelt es sich gar nicht um ein Auto, sondern um ein sogenanntes „Leichtes vierrädriges Kraftfahrzeug“ zur Personenbeförderung. Diese Einstufung bringt einen großen Vorteil mit sich: Der Rocks-e darf schon mit einem Führerschein der Klasse AM gefahren werden – auch bekannt als Moped-Führerschein. Dieser wiederum kann in einigen Bundesländern schon mit 15 Jahren erworben werden. Im Rest Deutschlands muss man zumindest bis zu seinem 16. Geburtstag warten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt daher aber auch nur bei 45 Km/h.

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Die maximale Geschwindigkeit ist recht niedrig

Diese gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung stand zuletzt aber immer wieder in der Diskussion. Denn damit sind die leichten vierrädrigen Kraftfahrzeuge langsamer als im innerstädtischen Verkehr grundsätzlich erlaubt. Das Gefühl eine Art Verkehrshindernis zu sein, könnte den Fahrspaß durchaus trüben. Einige Experten hielten es daher für sinnvoll, die maximale Geschwindigkeit auf 50 oder 55 Stundenkilometer zu erhöhen. Bisher hat sich dafür aber keine politische Mehrheit gefunden. Noch höhere Geschwindigkeiten wiederum sind unrealistisch. Denn der Rocks-e ist auch deshalb so günstig, weil auf Sicherheitssysteme wie Airbags oder ESP, die bei Autos zwingend vorgeschrieben sind, verzichtet wurde. Die alte Bundesregierung plante immerhin eine finanzielle Förderung für leichte Elektrofahrzeuge. Diese sollte bei 500 Euro liegen, befindet sich aber noch in der Ressortabstimmung. Ob sie noch umgesetzt wird, ist aktuell unklar.

Via: Stellantis

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