Alte Reifen gibt es leider mehr als genug auf der Welt. Da nichts an ihnen biologisch abbaubar ist, machen sich Wissenschaftler regelmäßig Gedanken über eine sinnvolle Wiederverwertung. Ein australisches Team hat Beton daraus gemacht und den Baustoff direkt eingesetzt. Das Ergebnis ist erfreulich.


In Krümelgummi-Beton sind Altreifen enthalten

Gummi-Beton wurde 2018 in Plattenform verbaut

Krümelgummi-Beton, so nennt sich das Baumaterial, bestehend aus zermahlenen Altreifen, etwas Sand, Zement und Wasser. Bislang hat sich der neuartige Werkstoff nur in Labortests bewährt, jetzt durfte er mehrere Jahre lang zeigen, was im realen Alltag in ihm steckt. Forscher an der University of South Australia und der RMIT University in Melbourne gossen darauf zwei »Betonplatten«, die sie anschließend an den Eingängen eines Tiefbaulabors verbauten. Zum direkten Vergleich kamen an gleicher Stelle zwei reguläre Betonplatten zum Einsatz. Das war 2018, seitdem steht das Material unter strenger Beobachtung.

Verwendung erscheint auf ganzer Linie vorteilhaft

Der Kautschukbeton mit 20 Volumenprozent Sandersatz zeigte sich dem konventionellen Beton stellenweise sogar überlegen. Er verfügt über eine höhere Schlagfestigkeit, Duktilität und Zähigkeit. All diese Faktoren weisen auf eine längere Haltbarkeit ein. Auch der Dämpfungsgrad fällt besser aus, die Wärme und Schalldämmung funktioniert deutlich besser. Das Gewicht hingegen ist niedriger, die Verarbeitung in etwa gleich. Die Verwendung des Krümmelgummi-Betons scheint also auf ganzer Linie vorteilhaft. Der CO2-Ausstoß verringert sich schon bei der Herstellung – und bei einer längeren Lebensdauer ist auch nicht so schnell Ersatz gefragt. Das spart weitere Ressourcen und Kohlenstoff ein.


Krümelgummi-Beton als vernünftige Alternative

»Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Krümelgummi-Beton eine praktikable und vielversprechende Alternative zu herkömmlichem Beton für den Wohnungsbau ist«, so äußert sich Studienautor Professor Yan Zhuge. »Wir empfehlen der Betonindustrie dringend, Krümelgummi-Beton als nachhaltige Alternative zu konventionellem Beton im bewehrten Wohnungsbau in Australien in Betracht zu ziehen.«

Quelle: newatlas.com

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