Mit der Corona-Pandemie kam für die Luftfahrt quasi eine existentielle Krise. Aber auch vorher stellte sich bereits die Frage, ob die Art und Weise, wie wir reisen, langfristig so erhalten bleiben darf. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie viel CO2-intensiven Luftverkehr sich die Menschheit in Zukunft noch erlauben will – und natürlich auch darf. Airbus hat nun ein interessantes Konzept vorgelegt, dass diesbezüglich Abhilfe schaffen soll: Der Luftfahrtgigant will, dass Flugzeuge in der Zukunft mit Wasserstoff fliegen. Bild: Airbus Drei Wasserstoffflugzeuge von Airbus Ideen, die die Luftfahrt umwelt- und vor allem klimafreundlicher gestalten sollen, gibt es mehrere. Dazu gehören klimaneutrale Kraftstoffe genauso wie die Elektromobilität für die Luft. Oder eben der Wasserstoffantrieb. Dieses Antriebskonzept scheint insbesondere für den europäischen Flugzeugbauer Airbus interessant zu sein: Heute stellte das Unternehmen drei neue Ideen vor, wie sich das „erste klimaneutrale und emissionsfreie Verkehrsflugzeug“ verwirklichen ließe. Das Projekt läuft dabei unter dem Namen „ZEROe“. Damit hat Airbus gleich drei interessante Flugzeugkonzepte vorgestellt. Diese umfassen im einzelnen: Eine Propellermaschine, die bis zu 100 Passagiere mehr als 1.850 Kilometer weit transportieren soll. Für den Antrieb sind für die Verbrennung von Wasserstoff modifizierte Gastriebwerke verantwortlich. Ein Jet, der 120 bis 200 Passagiere aufnehmen kann und über eine Reichweite von mehr als 3700 Kilometer verfügt. Airbus scheint hier eine Art wasserstoffgetriebenen Nachfolger des A320 zu denken. Am Interessantesten ist sicherlich das „Blended-wing-body“ Flugzeug, eine Art Nurflügler. Auch hier geht Airbus von einer Reichweite von etwa 4000 Kilometer aus. Damit ist auch klar, dass Langstreckenflüge noch eine ganze Weile beim Kerosin bleiben werden. „Dies ist ein historischer Moment für die gesamte kommerzielle Luftfahrt“, erklärt Airbus-Chef Guillaume Faury. Das Unternehmen möchte damit einen ersten Blick auf seine ehrgeizigen Ziele für die Zukunft ermöglichen. „ Ich bin fest davon überzeugt, dass der Einsatz von Wasserstoff – als Bestandteil synthetischer Treibstoffe wie auch als Hauptenergiequelle für Verkehrsflugzeuge – das Potenzial hat, die Klimaauswirkungen des Luftverkehrs deutlich zu reduzieren“, so Fraury weiter. Erster Einsatz 2035 Zumindest eines der drei Modelle möchte Airbus bis zum Jahr 2035 einsatzreif machen. Was nach einer langen Zeit klingt, ist aus Sicht von Entwicklungszyklen um Flugzeugbau allerdings durchaus ambitioniert. Der offizielle Programmstart ist dabei für 2027 oder 2028 vorgesehen. Vorher soll die nötige Technologie entwickelt, ein Konzept ausgewählt und Partner ins Boot geholt. Die Idee an sich ist nicht neu. Bereits Ende der 80er flog in der Sowjetunion das experimentelle Flugzeug Tupolew Tu-155. Am 15. April 1988 konnte erstmals eines der drei Triebwerke mit Wasserstoff betrieben werden. Auch Tests mit Erdgas fanden statt. Die Flüge verliefen ohne größere Probleme, allerdings wurde das Projekt mit dem Fall der Sowjetunion eingestampft. Seitdem gab es jedoch noch mehrere Versuche im kleineren Rahmen. Wasserstoff birgt Herausforderungen Eine der großen Herausforderungen beim Einsatz von Wasserstoff ist die Infrastruktur. Diese fehlt auf Flughäfen komplett, müsste also von Grund auf neu aufgebaut werden. Hinzu kommt, dass die benötigten Mengen Wasserstoff erstmal zur Verfügung stehen müssen – natürlich klimaneutral hergestellt. Dies ist insofern problematisch, als dass die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse noch sehr ineffizient ist. Frankreich und Deutschland haben aber bereits große Mengen Fördermittel angekündigt, um die Wasserstoffforschung voranzutreiben. Auch die EI-Kommission hat eine Wasserstoffstrategie, die den Energieträger weiter voranbringen soll. In eine ähnliche Kerbe schlägt Airbus nun. Das Unternehmen forderte weitere öffentliche Unterstützung von Wasserstofftechnologien., um die Technik weiter voranzubringen. via Airbus Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden