Zahlreiche Industrieunternehmen arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Klimaemissionen zu reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt hier grüner Wasserstoff, der fossile Brennstoffe ersetzen könnte. Transportiert werden soll das Gas mithilfe von Pipelines. Teilweise ist hier geplant, bereits bestehende Erdgas-Pipelines entsprechend umzurüsten. Doch trotz aller Anstrengungen dürften etwa bei der Stahl- und Zementproduktion noch lange Zeit CO2-Emissionen anfallen. Zumindest kann das klimaschädliche Gas aber abgeschieden werden. Anschließend könnte es in der Chemieindustrie als Rohstoff oder zur Produktion von synthetischen Kraftstoffen genutzt werden. Denkbar ist auch eine dauerhafte unterirdische Speicherung. In allen Fällen wird aber eine Transportinfrastruktur benötigt, um das Gas von den Industrieunternehmen hin zu den finalen Abnehmern zu bringen. Genau an diesem Punkt setzt eine Kooperation der Unternehmen Open Grid Europe und Tree Energy Solutions an. Gemeinsam soll ein entsprechendes Pipelinenetz aufgebaut werden. Was mit dem Gas passieren soll, ist noch unklar Starten soll das Projekt im Nordwesten Deutschlands. Dort könnte bis zum Jahr 2028 ein rund 1.000 Kilometer langes Netz an CO2-Pipelines entstehen, das von Köln und Wolfsburg sowie Salzgitter bis hin zu den deutschen Nordseehäfen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel reicht. Von dort aus könnte das klimaschädliche Gas dann weiter nach Norwegen transportiert werden, um dort in ehemaligen Öl- und Gaslagerstätten gespeichert zu werden. Wie der Transport erfolgen soll, ist noch nicht geklärt. Denkbar wäre es, das Gas zu verflüssigen und auf Schiffe zu verladen. Im Idealfall könnten diese dann auch direkt die Einspeisung in die geplanten Lagerstätten übernehmen. Eine andere Idee sieht den Bau einer weiteren Pipeline bis nach Norwegen vor. In jedem Fall könnten so bis zu 18 Millionen CO2 pro Jahr abtransportiert werden. Dies entspricht immerhin rund drei Prozent der jährlichen deutschen Klimaemissionen. Später ist dann vorgesehen, das CO2-Pipelinenetz auch nach Süd- und Ostdeutschland auszuweiten. Die Frage der Wirtschaftlichkeit muss noch geklärt werden Aus rein technischer Sicht wäre ein solches Projekt durchaus zu realisieren. So wurde in den USA bereits in den 1980er Jahren mit dem Aufbau eines Transportnetzes für CO2 begonnen. Hier wird das Gas allerdings genutzt, um damit Öl aus dem Untergrund nach oben zu pressen. Klimafreundlich ist das natürlich nicht. Es beweist aber, dass der Betrieb von CO2-Pipelines dauerhaft und sicher möglich ist. Die Sicherheitsvorschriften dürften dabei ähnlich ausfallen, wie bei den heute weit verbreiteten Erdgaspipelines. Ob sich die mit dem Netz verbundenen Hoffnungen tatsächlich erfüllen, dürfte dann eine Frage der Wirtschaftlichkeit sein. Denn die Industrie wird nur bereit sein, für die klimaschonende Entsorgung zu bezahlen, wenn sich dies für sie auch lohnt. Dies könnte etwa der Fall sein, wenn der CO2-Preis in den nächsten Jahren weiter angehoben wird. Alternativ wären auch staatliche Subventionen denkbar. Oder aber eine Mischung aus beiden Ansätzen. Via: OGE Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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