Eiskaffee im Sommer? Lecker. Doch manche schwören auf eine andere kalte Kaffee-Spezialität: Cold Brew Coffee. Der braucht allerdings eine Zubereitungszeit von zwölf Stunden. In normalen Jahren ist dann der Sonnenschein schon wieder passé. In diesem allerdings nicht. Da jagt ein heißer Tag den anderen. Also täglich neuen kalten Kaffee anrühren und jeweils einen halben Tag warten? Es begann mit einem Ideenwettbewerb Muss nicht sein, sagt ein Team aus der Chemiefakultät der Universität Duisburg/Essen. Ihm gelingt feinster kalt „aufgebrühter“ Kaffee innerhalb von ganzen drei Minuten. Auf die Idee, das flotte Zubereitungsverfahren zu entwickeln, kam Anna Rosa Ziefuß durch einen Ideenwettbewerb ihres Doktorvaters Stephan Barcikowski, Professor für Technische Chemie. Sie weiß, warum dieser Kaffee so im Trend liegt: „Er schmeckt nicht so bitter und hat mehr Aromen. Zudem enthält er weniger Säure und lässt sich besser verdauen.“ Drei Minuten genügen Ziefuß und ihr Team rühren, wie bei der klassischen Herstellung, Kaffeepulver in kaltes Wasser und rühren ordentlich um. Diese Suspension beleuchten sie drei Minuten lang mit einem ultrakurz gepulsten Laser. Dabei wird sie nicht erhitzt, sondern lediglich die Kaffeekrümel aufgebrochen, sodass sie ihre vielfältigen Aromastoffe ans Wasser abgeben. Zum Schluss – auch das entspricht der klassischen Herstellung – wird das Kaffeepulver per Filterpapier entfernt. Das Ergebnis: Geschmack sowie die Koffein- und die Bitterstoffkonzentration entsprechen herkömmlichem Cold Brew Coffee. „Durch die fehlende Erhitzung bleiben Pyridin und Diphenol erhalten, die dem Getränk seinen Geschmack verleihen“, sagt Ziehfuß` Teamkollegin, die Lebensmittelingeneurin Tina Friedenauer. Jetzt gründen die Entwickler ein Start-up Jetzt wollen die beiden aus ihrer Idee ein Start-up machen, das sie LEoPARD (Laser-based Extraction offers Pure and Advanced Refreshment Drinks) nennen wollen. Das laserbasierte Herstellungsverfahren habe einen „enormen Eventcharakter“, glauben sie. Ihre Geschäftsidee: Lasersysteme für Veranstaltungen wie Hochzeiten zu vermieten. Aber man könne es auch an Kaffeehäuser verleihen oder lizensieren. Zudem sei der Prozess auch für die Getränkeindustrie interessant werden, da auch Tee oder Matcha so hergestellt werden könnten. via UDE Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter