Als Sepsis bezeichnet man eine gefährliche Komplikation bei Infektionen. Im Volksmund wird sie auch als Blutvergiftung bezeichnet. In ihren frühen Stadien ist eine Sepsis relativ schwer zu erkennen. Forscher:innen wollen das nun ändern und entwickeln eine künstliche Intelligenz, die als Frühwarnsystem fungieren soll. Bild: Will Kirk / Johns Hopkins University Sepsis: Eine gefährliche Komplikation Eine Sepsis kann bereits bei relativ ungefährlichen Infektionen wie etwa einer Magen-Darm-Infektion oder eine Blasenentzündung entstehen. Der Körper kommt dann so sehr aus dem Gleichgewicht, dass er mit der Bekämpfung der Infektion überfordert ist. Als Folge gerät das Immunsystem außer Kotrolle und bekämpft nicht mehr nur die Krankheitserreger, sondern auch das eigene Gewebe sowie die inneren Organe. Die Sepsis ist eine äußert gefährliche Komplikation von Infektionen und wird immer als lebensbedrohlicher Notfall behandelt. Wenn sie zu spät erkannt wird, dann drohen Multiorganversagen sowie Kreislaufschock. Eine nicht frühzeitig erkannte Sepsis endet bei 45 Prozent aller Patient:innen tödlich. Je früher die richtige Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind auch die Überlebenschancen. KI beweist sich in Studie Forscher:innen der Johns Hopkins University wollen nun ein KI-System entwickeln, das eine Sepsis frühzeitig erkennen soll. Das Programm gleicht hierfür die Patientengeschichte mit den täglich beobachteten Symptomen sowie den erhobenen Laborwerten ab. Das System gibt dann Vorschläge zur weiteren Behandlung. Patient:innen sollen von der Einweisung ins Krankenhaus bis zu ihrer Entlassung von der KI überwacht werden. In einer großangelegten Studie, die fünf Kliniken und insgesamt 590.000 Patient:innen umfasste, zeigten die Forscher:innen, dass ihr System funktioniert. Bei insgesamt 82 Prozent der Sepsis-Fälle konnte die KI zu 40 Prozent zutreffende Prognosen liefern. In schweren Fällen gelang die Diagnose der Sepsis mit Hilfe der KI sechs Stunden früher diagnostizieren als es unter Einsatz der gängigen Diagnosemethoden der Fall war. Unterm Strich gelang es mit Hilfe der KI, die Sterblichkeit bei den Sepsisfällen um etwa 20 Prozent zu senken. „Der hier verwendete Ansatz ist grundlegend anders. Er ist anpassungsfähig und berücksichtigt die Vielfalt der Patientenpopulation, die einzigartige Art und Weise, wie Ärzte und Krankenschwestern an verschiedenen Standorten Pflege leisten, und die einzigartigen Merkmale jedes Gesundheitssystems, wodurch das System wesentlich genauer ist„, so Suchi Saria, Hauptautorin der Studie. via Johns Hopkins University Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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