Bei US-Präsident Donald Trump sind sich Beobachter oft nicht einig, wie ernst er bestimmte Ideen oder Ankündigungen tatsächlich meint. Folgerichtig wurde auch die von ihm initiierte US Space Force zunächst etwas skeptisch betrachtet. Tatsächlich treibt das US-Militär das Projekt nun aber durchaus ernsthaft voran. Tatsächliche Pionierarbeit muss dabei aber nicht mehr geleistet werden. Denn natürlich hatte das Militär auch zuvor schon den Weltraum im Blick. Nun werden die verschiedenen zuständigen Stellen aber unter einem Dach gebündelt. Bisher allerdings war der Begriff Space Force etwas hoch gegriffen. Denn über eigene Waffensysteme verfügte die Weltraumtruppe nicht. Dies zumindest ändert sich nun: Mit dem „Counter Communications System Block 10.2“ wurde nun ein erstes Waffensystem vorgestellt.


Bild: U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Andrew Bertain

Die technischen Details unterliegen der Geheimhaltung

Genau genommen handelt es sich aber auch hier nicht um eine bahnbrechende Innovation, sondern um eine Weiterentwicklung. Denn an dem Counter Communications System wird bereits seit Beginn der 2000er gearbeitet. Das Ziel der Entwicklung war und ist es, die Kommunikation von feindlichen Satelliten zu stören. Gegenüber früheren Versionen des Systems sollen nun mehr Frequenzen unterstützt werden. Außerdem wurde die Soft- und Hardware auf den neuesten Stand gebracht. Wie genau die Störung der Kommunikation technisch allerdings abläuft, wurde nicht näher kommuniziert. Dies gilt als militärisches Geheimnis. Bilder des Systems wurden allerdings bereits veröffentlicht. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze dabei wie eine riesige Satellitenschüssel, die auf einen Autoanhänger geschraubt wurde.

Der Weltraumvertrag erlaubt die Störung von Satellitenkommunikation

Tatsächlich spielt Mobilität beim Einsatz des Systems eine wichtige Rolle. Denn es ist vorgesehen, dass der militärische Störsender vor dem Einsatz jeweils an einen Ort gebracht wird, von dem aus er besonders effektiv agieren kann. Dies kann klassisch per Lastwagen geschehen. Genauso ist aber auch der Transport per Flugzeug möglich. Somit soll die Space Force zukünftig weltweit einsatzfähig sein. Grundsätzlich ist der Einsatz von militärischer Macht im Weltraum aber nicht unumstritten. Bereits 1967 einigte sich die Weltgemeinschaft daher auf den sogenannten Weltraumvertrag. Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass keine militärischen Stützpunkte auf Himmelskörpern errichtet werden dürfen. Außerdem dürfen keine Massenvernichtungswaffen im Weltraum stationiert werden. Zumindest bisher bewegt sich die US Space Force mit ihren Aktivitäten innerhalb dieser festgeschriebenen Grenzen.


Via: Interesting Engineering

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.