Bei Elektroautos stehen die Entwicklungsingenieure vor dem Problem, dass die benötigte Batterie extrem schwer ist. Um trotzdem eine annehmbare Reichweite zu erzielen, muss an anderen Stellen so viel Gewicht wie möglich eingespart werden. Ursprünglich setzte BMW daher auf eine Karosserie aus Karbon. Der so produzierte i3 erwies sich allerdings nicht gerade als Verkaufsschlager. Vor knapp zwei Jahren wurde dann bekannt gegeben, dass dieser Weg nicht weiter verfolgt wird. Stattdessen setzt der Konzern nun auf die zunehmende Verwendung von Aluminium. Grundsätzlich bringt das Leichtmetall eine Reihe von Vorteilen mit sich. So ist das Material hitzebständig, leicht zu recyceln, ultraleicht und gleichzeitig doch stabil. Einen Nachteil gibt es allerdings: Bei der Herstellung werden große Mengen an Energie benötigt. Die verursachten CO2-Emissionen sind daher deutlich höher als etwa bei Weißblech.


Ein riesiger Solarpark liefert die saubere Energie

BMW allerdings hat das Ziel ausgegeben, die Klimaemissionen innerhalb des Zulieferer-Netzwerks um zwanzig Prozent zu reduzieren. Auch deshalb ist der Konzern eine ungewöhnliche Kooperation eingegangen. So wird der Autobauer in diesem Jahr 43.000 Tonnen Aluminium der Firma „Emirates Global Aluminium“ kaufen. Der Name verrät es schon: Der Zulieferer kommt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort wird erstmals Solarenergie zum Einsatz kommen, um im industriellen Maßstab Aluminium zu produzieren. Möglich wird dies durch den „Al Maktoum Solar Park“, der sich ohnehin im Bau befindet. Bis zum Jahr 2030 soll dieser eine Kapazität von 5.000 MW erreichen und zu einem der größten seiner Art werden. Den Strom in Nachbarländer zu exportieren, ist allerdings gar nicht so einfach. Deshalb wurde nach anderen sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten Ausschau gehalten.


In Landshut wird das Aluminium weiter verarbeitet

Die Aluminiumproduktion ist nun in der Tat ein interessanter Ansatz. Denn so können enorme Mengen an CO2 eingespart werden. Alleine für die Lieferungen in diesem Jahr wurde eine Ersparnis von 2,5 Millionen Tonnen CO2 errechnet. Wird die Kooperation in den nächsten Jahren noch ausgebaut, sind auch noch größere Reduzierungen möglich. Geliefert wird das neuartige Solar-Aluminium nach Landshut. Dort wird das Material von BMW zu Karosserie- und Antriebskomponenten weiter verarbeitet. Die fertigen Teile sollen dann unter anderem im iX und i4 verbaut werden. BMW ist zudem nicht die einzige Firma weltweit, die versucht, die Klimaemissionen bei der Aluminiumherstellung zu reduzieren. Ähnliche Pläne verfolgt beispielsweise auch Apple bei seinen Zulieferern. Oftmals besteht hier noch Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz. So arbeiten die meisten Aluminiumhütten noch immer mit Kohle.

Via: Bloomberg

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