Auch die deutschen Autobauer setzen immer stärker auf die Elektrifizierung ihrer Fahrzeuge. Mittel- bis langfristig entsteht dadurch eine doppelte Herausforderung. Zum einen müssen irgendwann immer mehr alte Akkus fachgerecht entsorgt werden. Zum anderen kann die Beschaffung der nötigen Rohstoffe für die Batterieproduktion zur Herausforderung werden. Der Nickel-Preis beispielsweise ist in Folge des Ukraine-Kriegs in ungeahnte Höhen geschossen. Beim Lithium wiederum sind immer wieder starke Preisschwankungen zu beobachten. Idealerweise lassen sich die beiden Herausforderungen aber zu einer Lösung kombinieren. Denn irgendwann könnte es gelingen, aus den alten Batterien so viele Rohstoffe zu gewinnen, dass kaum noch neue Materialien benötigt werden. Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis müssen die entsprechenden Verfahren allerdings noch großflächig erprobt werden. Mercedes wird daher nun am Standort Kuppenheim eine eigene Recyclingfabrik für die sogenannte Hydrometallurgie errichten. Bild: Mercedes-Benz Die ersten Anlagen beginnen schon nächstes Jahr mit der Arbeit Durch Kooperationen mit Fachfirmen aus China und den Vereinigten Staaten soll die Recyclingquote eines Elektromotos auf über 96 Prozent erhöht werden. Damit wäre man dann dem Ziel eines in sich geschlossenen Rohstoffkreislaufes schon ein ganzes Stück näher gekommen. An dem Projekt sind zudem Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie sowie der Technischen Universitäten in Clausthal und Berlin beteiligt. Diese sollen sicherstellen, dass gewonnene Erfahrungswerte strukturiert aufgenommen werden. Dies wiederum soll dann eine globale Verbreitung ermöglichen. Die nun geplante Pilotanlage wird in mehreren Schritten den Betrieb aufnehmen. Schon im nächsten Jahr sollen die Anlagen zur mechanischen Zerlegung einsatzbereit sein. Später folgen dann die Maschinen zur hydrometallurgischen Aufbereitung der gewonnenen Rohstoffe. Zunächst ist dann eine jährliche Kapazität von 2.500 Tonnen geplant. Dies kling zunächst einmal nach nicht besonders viel. Allerdings stehen aktuell auch noch nicht besonders viele ausrangierte E-Auto-Akkus zur Verfügung. Auch Tesla verfolgt große Ziele beim Recycling Später einmal soll die gewonnene Expertise dann weltweit ausgerollt und skaliert werden. Irgendwann könnte es Mercedes dann tatsächlich gelingen, sämtliche benötigten Rohstoffe per Recycling zu gewinnen. Zumal der technische Fortschritt in der Regel dafür sorgt, dass sich der Ressourcenverbrauch reduziert. Mercedes ist allerdings keineswegs der einzige Autobauer, der sich bereits mit dem Thema Batterie-Recycling beschäftigt. Tesla beispielsweise verfolgt ähnliche Pläne in der neuen Gigafactory in Brandenburg. In der Vergangenheit bekam das Unternehmen allerdings auch schon eine millionenschwere Strafe des Umweltbundesamts aufgebrummt, weil es Batterien nicht wie vorgeschrieben zurücknahm. Helfen beim Thema Recycling könnte auch die Automatisierung. Denn um die Rohstoffe aus den Batterien zurückzugewinnen, müssen die Batterien zunächst zerlegt werden – was keine ganz einfache Aufgabe ist. Deutsche Forscher haben daher einen Roboter entwickelt, der diese Aufgabe übernehmen kann. Via: Mercedes-Benz Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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