Schaut man sich die Länder im Nahen Osten an, sieht man bei fast allen Staaten eine Gemeinsamkeit: Sie leiden mehr oder weniger stark unter Wassermangel. Besonders schlimm war dies in den Jahren 1998 bis 2012 als in der Region die schlimmste Dürre seit Jahrhunderten herrschte. Ein Land hat inzwischen allerdings die Trendwende geschafft: Durch konsequentes Wassermanagement und eine verbesserte Technologie zur Meerwasserentsalzung besitzt Israel inzwischen so viele Frischwasserreserven wie noch nie. Langfristig könnte von dieser Entwicklung dann auch die ganze Region profitieren – auch wenn auf politischer Ebene zuvor noch einige Hürden zu überwinden sind. Israels größtes natürliches Frischwasserreservoir: Der See Genezareth. Foto: By Ramessos (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Erneuerbare Energien sorgen für ausreichend Energie Die Idee – Meerwasser zu entsalzen und als Frischwasser zu nutzen – liegt bei einem süßwasserarmen Küstenstaat wie Israel natürlich nahe. Das Land hat daher bereits seit Jahrzehnten Anlagen zur Meerwasserentsalzung in Betrieb. Bisher allerdings wurde deren Produktion durch zwei Problematiken gehemmt: Zum einen war der Prozess extrem energieintensiv und daher vergleichsweise teuer – zumal Israel nur über wenig fossile Energieträger im heimischen Boden verfügt. Zum anderen verstopften Mikroorganismen immer wieder die zur Reinigung nötige Membran. Diese musste dann aufwendig mit Hilfe von Chemikalien gesäubert werden. Das Energieproblem lässt sich dabei zunehmend durch die immer effizienter werdenden Erneuerbaren Energien in den Griff bekommen. Wasser ist in Israel günstiger als in Las Vegas Israelische Forscher haben zudem inzwischen eine Methode entwickelt, um das Verstopfen der Membran zu verhindern. Dazu nutzen sie poröses Vulkangestein, das die Mikroorganismen des Salzwassers frühzeitig bindet und dann groß genug ist, um nicht die extrem feinen Löcher der Membran zu verschließen. Inzwischen gewinnt Israel daher 55 Prozent des Frischwassers durch die Meerwasserentsalzung. Besonders teuer ist das Wasser dabei nicht: Israelische Haushalte zahlen im Schnitt rund dreißig Dollar im Monat für Leitungswasser – und damit deutlich weniger als die Einwohner der US-Wüstenstadt Las Vegas. Im Jahr 2018 sollen zudem Wasserexperten aus Ägypten, Jordanien, der Türkei, Israel, der Westbank und dem Gazastreifen zur „Water Knows No Boundaries“-Konferenz zusammenkommen und darüber beraten, wie zukünftig die ganze Region mit ausreichend Frischwasser versorgt werden kann. Via: Scientific American Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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