Es gab tatsächlich Zeiten, da mussten die Menschen mit einem einzigen freien Tag in der Woche auskommen: dem Sonntag. Doch die Welt änderte sich, wir gewannen den Samstag hinzu, und anschließend den Freitag … Was, den Freitag? Gut, das ist leider noch Utopie – doch erstaunlich vieles spricht für das dreitägige Wochenende.


Freitags frei? Das spart Geld und schont die Umwelt!

In ihrem Buch »Inventing the Future« spekulieren die Autoren Nick Srnicek und Alex Williams über die Auswirkungen eines dreitägigen Wochenendes – ein Traum für alle passionierten Langschläfer und Faulenzer. Realisierbar könnte eine solche Wocheneinteilung durch die zunehmende Automatisierung werden, die unsere Arbeit in großen Teilen effizienter gestaltet. Und wenn die Maschinen nun noch unsere Sozialbeiträge zahlen, dann hätten wir auch genügend Geld, um uns diesen netten Luxus leisten zu können. Richtig angenehm ist die Erkenntnis, dass das dreitägige Wochenende nicht nur jede Menge Freizeit für die arbeitende Bevölkerung bringt, auch die Umwelt profitiert davon:


Projekt in Utah sparte 1,8 Millionen Dollar in 10 Monaten

Der US-Bundesstaat Utah hat seine Beschäftigten von 2007 bis 2011 nur noch von Montag bis Donnerstag arbeiten lassen, allerdings mussten die Arbeitsstunden des fehlenden Freitags an den vorherigen Wochentagen vorgeleistet werden. In den ersten 10 Monaten dieses Projekts sparte Utah 1,8 Millionen Energiekosten ein für Dinge wie Bürobeleuchtung und Gebäudeklimatisierung – ohne eine einzige Arbeitsstunde zu streichen. Tausende von Pendlern konnten pro Woche einen Tag mehr zu Hause bleiben, die CO2-Ersparnis lag bei geschätzten 12.000 Tonnen pro Jahr. Leider beschwerten sich die Bürger zunehmend darüber, dass zahlreiche staatliche Dienstleistungen freitags nicht verfügbar waren, darum wurde das dreitägige Wochenende nach vier Jahren wieder gestrichen. Sehr schade für die Umwelt! Besser wäre es vielleicht gewesen, alle Arbeitenden hätten in Utah freitags frei bekommen, nicht nur die staatlichen Angestellten.

Tests in Schweden verliefen positiv

Studien zeigen, dass eine bessere Work-Life-Balance zu mehr Produktivität bei der Arbeit führt, sodass ein Plus an Freizeit auch der Wirtschaft nützen könnte. Durch weniger Stress würde sich die menschliche Gesundheit zunehmend verbessern, soziale Aktivitäten nähmen mit großer Wahrscheinlichkeit zu, das Ehrenamt könnte deutlich profitieren. In Schweden gab es 2015 bereits Tests mit reduzierten Arbeitsstunden, diese zeigten, dass eine verbesserte Gesundheit und erhöhte Produktivität keine rein theoretischen Annahmen sind, sondern ganz real zu beobachtende Phänomene. Was hält uns also noch auf?
Quelle: theconversation.com

2 Kommentare

  1. David Kummer BGE

    3. September 2016 at 10:30

    Besser ist 1 Tag Arbeit und 6 Tage Frei. Durch die Automatisiserung fallen eh 50% aller Arbeitsplätze weg, da läst sich sowas einfach machen und würde auch gleich noch einem Wirtschafftswunder gleich kommen!
    Ich habe das vor 10 Jahren einmal für paar Monate gemacht und bin seid dem ein riesen Fan von diesem Konzept. Es hebt nicht nur die Arbeitsmoral, es ist auch noch dazu befreiend. Jeder sollte das einmal für sich ausprobieren.

  2. Gerhard

    3. September 2016 at 17:20

    Das funktioniert jetzt schon nicht. Die einen sind arbeitslos und die anderen machen unbezahlte Überstunden.
    Besser wäre die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (eventuell eine negative Einkommenssteuer), das sich über eine Wertschöpfungssteuer und/oder Konsumsteuer finanzieren würde. Das hätte noch viel Positivere Auswirkungen, wenn nicht jeder eine Einkommensquelle braucht. Bullshitjobs könnte man dann gleich ganz streichen, da die ohnehin nur die Umwelt belasten (Kohlebergbau, Massentierhaltung, Fischerei, Robbenjagd, Administration der Arbeitslosen, Herstellung von Plastik-Thrash, … sehr viel würde es zum Wohle der Natur überhaupt nicht geben, wenn nicht jeder eine Einkommensquelle brauchen würde.)

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