Bislang schien eines absolut klar: Was hinten aus einem Auto herauskommt, das ist in jedem Fall schmutziger als die Umgebungsluft. Doch die Filtertechnik wird immer effektiver und das löst eine spannende Entwicklung aus, die wir hier einmal kurz unter die Lupe nehmen möchten. Denn neue Euro-6d-TEMP-Diesel scheinen tatsächlich so etwas wie Luftreiniger zu sein.


Die Abgaswerte eines Mazda 6 (GJ) werden von einem mobilen Prüfgerät erfasst. In diesem Fall gab es keine Beanstandungen. Foto: LSDSL [BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Schon 2017 gab es luftreinigende Busse in Paderborn

Schon im Jahr 2017 machte das Paderborner Busunternehmen Padersprinter von sich Reden. Seine Busse wurden zu jenem Zeitpunkt mit neuen finnischen Filtern ausgerüstet, die mit einem Harn-Wasser-Gemisch arbeiteten. Messungen ergaben, dass ihre Abgase damit sauberer waren als die umgebende Luft. Die Busse wuschen die angesaugte Luft also förmlich durch und trugen so dazu bei, dass die Paderborner freier atmen konnten. Aktuelle Euro-6d-TEMP-Diesel scheinen in dieselbe Kerbe zu schlagen, sie stoßen so gut wie keine Stickoxide mehr aus und filtern auch eine enorme Anzahl von Feinstaubpartikeln aus. Die Zeitschrift »auto motor und sport« hat den Output der modernen Wagen genauer getestet, und präsentiert differenzierte Ergebnisse.

An »schmutzigen Tagen« reinigen neue Diesel die Luft

Die Tester taten sich mit Abgasexperten von Emissions Analytics zusammen und liehen sich vier Testwagen aus: Einen Citroën C5 Aircross, einen BMW 740d, einen Kia Optima und einen VW Tiguan. Ausprobiert wurden fünf verschiedene Betriebszustände auf simulierten Strecken. Eines ist dabei zu beachten: Sobald die Filterregeneration einsetzt, ist mit verstärktem Partikelausstoß zu rechnen, in der übrigen Zeit bleiben die Feinstaubemissionen auf niedrigem Level. Die Ergebnisse in Kurzform: An Tagen mit ohnehin sauberer Luft müssen schon sehr günstige Betriebszustände herrschen, damit ein Diesel sich dann noch als Luftreiniger betätigen kann. Wenn sich allerdings ohnehin etwas mehr Schmutz in der Luft befindet, wird die Abgasmessung fast immer zum Erfolgserlebnis. Auf der Webseite des Magazins (siehe Quellenangaben) lassen sich die Ergebnisse detailliert in Tabellen auslesen. Ein Beitrag des ARD-Magazins „Plusminus“ untermauert diesen Befund noch.


Noch sind allerdings die allermeisten Fahrzeuge auf unseren Straßen nicht mit neuester Filtertechnik ausgerüstet und dabei dürfte es in den nächsten Jahren sicher auch noch bleiben. Doch die Zukunft scheint deutlich sauberer zu werden, falls der Diesel seine Krise überlebt.

Quelle: auto-motor-und-sport, daserste.de

 

2 Kommentare

  1. Robin

    28. September 2019 at 16:52

    Das mit den fahrbaren Filtern ist eine gute Idee. Jetzt müssen wir nur noch den Dieselfahrer beibringen nur in der Stadt und nur an Tagen mit hoher Schadstoffbelastung zu fahren.

  2. Herbert Rainer

    8. Oktober 2019 at 15:29

    Naja, was soll man glauben. Wenn solche Testfahrten solche Ergebnisse erzielen. Und wie sieht es dann in der Realität aus???

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