Benjamin Franklin war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Unter anderem handelte er den Frieden von Paris aus und beendete so den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Seine Verdienste gehen aber noch weit darüber hinaus. So gilt er als Begründer der ersten Freiwilligen Feuerwehren in Philadelphia. Das Thema Feuer scheint es ihm aber auch sonst angetan zu haben. Beispielsweise konstruierte er ebenfalls einen besonders raucharmen und dementsprechend effektiven Holzofen. Seine bis heute bekannteste Erfindung ist allerdings der Blitzableiter. Diese basieren bis heute auf dem von Franklin entdeckten Prinzip. Nun aber hat die deutsche Firma Trumpf eine spektakulär klingende Alternative entwickelt: Mit einer Laserkanone sollen die Blitze frühzeitig abgefangen und an einen sicheren Ort geleitet werden. Ob dies tatsächlich funktioniert, wird demnächst in der Schweiz zu beobachten sein. Denn dort wird auf dem Gipfel des 2.500 Meter hohen Säntis eine erste entsprechende Anlage errichtet. Die Blitze können kontrolliert abgeleitet werden Vereinfacht ausgedrückt sorgt die Laserkanone dafür, dass schon innerhalb einer Gewitterwolke ein Kanal angelegt wird. Dieser wird auch als Laserfilament bezeichnet. Entlädt sich nun die Energie eines Blitzes kann dieser nur durch diesen Kanal in Richtung Erde gelangen. Auf diese Weise kann der Einschlag entweder kontrolliert an einen ungefährlichen Ort geleitet werden. Oder man geht auf Nummer sicher und lässt den Blitz gezielt in einen Blitzableiter einschlagen. Verkompliziert wird die Angelegenheit allerdings durch die Tatsache, dass die Sache nur mit der richtigen Strahlungsquelle funktioniert. Konkret wird ein Femtosekundenlaser benötigt, der über eine Pulsspitzenleistung von einem Terawatt verfügt und auf eine hohe, stabile Repetitionsrate von mehr als einem Kilohertz kommt. Das Problem: Ein solcher Laser existierte schlicht lange Zeit nicht. Dann aber klemmte sich bei der Firma Trumpf der Entwickler Clemens Herkommer vier Jahre lang hinter das Projekt und präsentierte schließlich einen mehrere Tonnen schweren Laser. Die jährlichen Schäden liegen bisher im Milliardenbereich Dieser wird nun mithilfe von Helikoptern und einer Seilbahn auf die Spitze des Berges gebracht. Dort soll die Anlage dann unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich zum einen Blitze provozieren kann. Vor allem aber soll gezeigt werden, wie die Energieentladungen gezielt abgeleitet werden. Später einmal könnte der Laser, dessen Entwicklung rund zwei Millionen Euro gekostet hat, dann beispielsweise auf Hochhäusern installiert werden und so die Umgebung schützen. Noch unklar ist allerdings, welche Auswirkungen das Laserfilament auf den Flugverkehr hat. Bei dem jetzt gestarteten Test ist daher auch die Flugsicherheit involviert und kann innerhalb von Sekunden den Laser abschalten. Die Entwicklung des neuartigen Blitzableiters wird unter anderem auch von der Europäischen Union gefördert. Der Hintergrund: Aktuell sorgen Blitze europaweit noch immer für jährliche Schäden im Milliardenbereich. Die neue Technologie könnte helfen, diese Kosten erheblich zu reduzieren. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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