Das deutsche Flugtaxi-Startup Lilium hat ambitionierte Pläne: Schon im Jahr 2025 soll der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden. Das Unternehmen will seine Fluggeräte zudem nicht einfach verkaufen, sondern auch selbst zum Mobilitätsanbieter werden. Fachleute wiederum streiten darüber, ob die Pläne des Startups einigermaßen realistisch sind. Die Zeitschrift Aerokurier äußerte sich in dieser Frage sehr kritisch, während die Technology Review zu einem etwas positiveren Fazit kam. Allerdings muss Lilium nun einen schweren Rückschlag verkraften. Denn einer von nur zwei Prototypen des Unternehmens wurde bei einem Brand zerstört. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die Brandursache ist noch unklar. Sicher scheint allerdings, dass das Feuer während planmäßiger Wartungsarbeiten im Inneren des Flugtaxis ausbrach. Grafik: Lilium Von den Problemen könnten die Wettbewerber profitieren Gelöscht wurde der Brand schließlich von der Feuerwehr des Flughafens, auf dem sich die Fabrik des Unternehmens befindet. Personen kamen nicht zu Schaden. Offensichtlich scheint man bei Lilium aber nicht ausschließen zu können, dass der Brand durch einen Konstruktionsfehler ausgelöst wurde. Bis die Ursache eindeutig geklärt ist, wird daher auch der noch verbliebene Prototyp zunächst nicht mehr in die Luft steigen. Wie sich dies auf die weitere Zeitplanung des Unternehmens auswirken wird, wurde bisher noch nicht kommuniziert. Klar ist aber: Der Wettbewerb auf dem Markt für Flugtaxis ist hoch. So gibt es mit der Firma Volocopter in Deutschland bereits einen direkten Konkurrenten. Außerdem arbeiten so renommierte Firmen wie Airbus, Boeing oder Uber ebenfalls an entsprechenden Lösungen. All zu große Verzögerungen dürfte man sich bei Lilium daher nicht leisten können. 36 Elektromotoren und eine Reichweite von 300 Kilometern Der jetzt zerstörte Prototyp hatte im Mai 2019 seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert. Anschließend fanden regelmäßig unbemannte Testflüge statt, die ebenfalls ohne größere Probleme verliefen. Konstruiert wurde das Flugtaxi von Lilium als sogenanntes Entenflugzeug. Dies bedeutet: Die großen Tragflächen sind hinten und die kleinen Tragflächen vorne. Für den Auf- und Antrieb wurden zudem 36 Elektromotoren verbaut, die gemeinsam eine Maximalleistung von rund 1.500 kW mit sich bringen. Eine Akkuladung soll zudem reichen, um ein 300 Kilometer entferntes Ziel zu erreichen. Zu den Versprechen des Startups gehört unter anderem auch die Versicherung, dass ein Flug mit dem Flugtaxi nicht mehr Geld kosten wird als eine Fahrt mit dem konventionellen Taxi. Abgesehen davon wurden aber noch keine exakten Preise kommuniziert. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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