Die Idee erscheint einleuchtend: Solarzellen auf der Karosserie von Elektro-Fahrzeugen können helfen, die Reichweite zu erhöhen. Die Umsetzung scheint allerdings schwieriger zu sein als gedacht. Denn das deutsche Startup hat bereits vor rund fünf Jahren einen entsprechenden Kleinwagen angekündigt. Bisher wurden allerdings lediglich mehrere Prototypen präsentiert. Die Serienfertigung soll hingegen erst im Jahr 2023 starten. Dafür arbeitet das Startup mit dem Auftragsfertiger NEVS zusammen, der eine ehemalige Saab-Fabrik in Schweden umrüstet. Gleichzeitig schaut sich Sono Motors aber auch schon nach neuen Geschäftsmodellen um. So wurde nun eine Absichtserklärung mit dem Lastwagenbauer MAN veröffentlicht. Der Plan: Die von dem Startup entwickelte Technologie könnte auch bei Fahrzeugen anderer Hersteller Verwendung finden. Angedacht ist beispielsweise ein MAN-Transporter mit integrierten Solarzellen. Später könnte die Kooperation dann noch ausgebaut werden. Bild: MAN Die zusätzliche Reichweite durch die Solarzellen ist begrenzt Sono Motors sieht in der Vermarktung der eigenen Technologie naturgemäß großes Potenzial. So werden perspektivisch nicht nur Fahrzeuge in den Blick genommen, sondern beispielsweise auch Züge oder Schiffe. Allerdings muss das Unternehmen dafür zunächst den Beweis erbringen, dass die Solarzellen auf der Karosserie tatsächlich einen nennenswerten Vorteil mit sich bringt. Beim hauseigenen Solarauto wird dies teilweise in Frage gestellt. Denn die Sonnenenergie sorgt lediglich für eine zusätzliche Reichweite von rund 35 Kilometern pro Tag. Gleichzeitig ist der verbaute Akku eher weniger leistungsfähig. So liegt die Gesamtreichweite nach WLTP-Standard bei lediglich 255 Kilometern. Die meisten erhältlichen Modelle der Konkurrenz kommen hier auf deutlich höhere Werte – selbst wenn man die zusätzliche Solar-Reichweite mit einbezieht. Hinzu kommt: Der Sion wird deutlich teurer als ursprünglich angekündigt. Aus „weniger als 20.000 Euro“ wurden inzwischen rund 25.500 Euro. Sono Motors verfügt über treue Kunden Letztlich entscheiden aber natürlich die Käufer über den Erfolg der neuen Technologie. Erste Erfahrungen zeigen hier, dass Sono Motors zumindest zahlreiche treue Fans zu haben scheint. Denn nicht wenige Vorbesteller entschieden sich im vergangenen Jahr, die Zahlung für ihr neues Fahrzeug deutlich vorzuziehen. Dies sicherte dem Sartup – gemeinsam mit dem Einstieg eines neuen Investors – das finanzielle Überleben. Inzwischen wird aber bereits über eine neue Art der Finanzierung spekuliert. Demnach könnte sich das Unternehmen an die Börse wagen und so neue Gelder einsammeln. Experten gehen davon aus, dass so rund 250 Millionen Euro zusammen kommen könnten. Die Gelegenheit scheint auf jeden Fall günstig zu sein. Denn zuletzt wurden die Aktien von reinen Elektroauto-Herstellern sehr gut bewertet – selbst wenn diese noch keine oder erst sehr wenige Fahrzeuge verkauft haben. Das so eingenommene Geld könnte dann unter anderem genutzt werden, um die Vermarktung der Solarzellen-Technologie an andere Hersteller voranzutreiben. Via: MAN Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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