Zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Meinung des Volkes gibt es schon einmal gewaltige Diskrepanzen. Dies ist beispielsweise beim Thema autonomes Fahren der Fall. Denn während sämtliche Feldversuche zu dem Ergebnis kamen, dass sich die Sicherheit erhöht, wenn man den Faktor Mensch ausschaltet, ist zumindest die deutsche Bevölkerung in diesem Punkt eher skeptisch. So berichtet der Tagesspiegel von einer Umfrage, bei der 58,5 Prozent der Befragten angaben, sie würden sich durch autonome Fahrzeuge unsicherer im Straßenverkehr fühlen. Dessen ungeachtet treibt die Bundesregierung die Thematik weiter voran. Verkehrsminister Andreas Scheuer beispielsweise hat das Ziel ausgegeben, dass Deutschland eines der ersten Länder weltweit sein soll, in denen Roboterfahrzeuge regulär den Betrieb aufnehmen. Zunächst allerdings muss noch der gesetzliche Rahmen angepasst werden. Dies soll nun geschehen. Das Ziel: Autonomes Fahren auf Level 4 ermöglichen Die aktuelle Regelung stammt noch aus dem Jahr 2017. Sie erlaubt unter anderem autonome Fahrten auf fest definierten Teststrecken. Allerdings muss stets ein menschlicher Fahrer aufpassen, um im Notfall eingreifen zu können. Ein neu eingebrachtes Gesetz soll nun zumindest schon einmal das autonome Fahren auf Level 4 (von insgesamt 5) ermöglichen. Auch hier muss im Notfall weiterhin ein Fahrer eingreifen können. Passiert dies allerdings trotz eines Hinweises nicht, kann sich das Fahrzeug auch in einen sogenannten „risikominimalen Zustand“ bringen. Im Regelfall bedeutet dies: Das Auto fährt an die Seite und hält dort an. Dies gilt als letzte Vorstufe zum vollkommen autonomen Fahren, bei dem dann theoretisch kein Lenkrad und kein Gaspedal mehr benötigt wird. Mit dem neuen Gesetz verfolgt die Bundesregierung das Ziel, bis zum Jahr 2022 erste kommerzielle Einsätze von Fahrzeugen mit autonomen Funktionen zu ermöglichen. Es gibt bereits eine Vielzahl an sinnvollen Einsatzmöglichkeiten Denkbar wäre beispielsweise den Personentransport über kurze Strecken auf diese Weise zu automatisieren. So könnten auf Flughäfen und Messegeländen autonome Fahrzeuge feste Runden fahren und so den Komfort für die Besucher erhöhen. Auch in der Logistik wäre es möglich, feste und kurze Routen zu etablieren, die von autonomen Transportern bedient werden. Sinnvoll wäre zudem bei Massenveranstaltung weiter abgelegene Parkplätze auf diese Weise an den Austragungsort anzubinden und so die Verkehrssituation zu entzerren. Langfristig gehen die Planungen dann weit darüber hinaus. So wird bereits jetzt an Konzepten gearbeitet, mithilfe von Roboterbussen Stadt und Land wieder enger miteinander zu verzahnen. Der vom Verkehrsministerium vorgelegte Gesetzentwurf wird nun im Bundestag und im Bundesrat diskutiert. Erfolgt anschließend in beiden Kammern die Zustimmung, liegt es an den Autobauern die neuen Möglichkeiten dann auch zeitnah zu nutzen. Via: Manager Magazin Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden