Digitale Währungen gibt es nun schon eine ganze Weile. Wenn es nach dem Willen der EU-Kommission geht, soll es bald auch einen digitalen Euro geben, der neben Euro in Form von Münzen und Scheinen als Zahlungsmittel gilt. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sieht vor, dass der digitale Euro sowohl off- als auch online verfügbar sein und etwa mit Smartphones oder Smartwatches nutzbar sein soll.


Digitaler Euro frühestens 2026

In dem Gesetzesentwurf der Kommission heißt es, dass die Digitalisierung zunehmend das Leben der Menschen in Europa sowie die europäische Wirtschaft präge. Zunehmen kämen private digitale Zahlungsmittel zum Einsatz. Allerdings könne kein Zentralbankgeld in Form von Banknoten und Münzen für Zahlungen online verwendet werden.Ein neue Form der europäischen Gemeinschaftswährung, die es erlauben würde, den Euro digital als gesetzliches Zahlungsmittel zu verwenden, würde dies ändern.


Die Europäische Zentralbank prüft die Einführung eines digitalen Euro bereits seit einiger Zeit. Es handelt sich dabei um eine Reaktion auf die Erfolgsgeschichte von Kryptowährungen wie Ether und Bitcoin. Bereits 2021 beschloss die EZB eine zweijährige Untersuchung durchzuführen, in der Faktoren wie Technologie und Datenschutz untersucht werden sollen. Diese begann im Oktober 2021. In diesem Oktober steht dann eine Entscheidung des EZB-Rats an, in der es darum gehen wird, ob in die Vorbereitungsphase für die Entwicklung und Erprobung des digitalen Euros begonnen werden soll. Auf keinen Fall soll mit der digitalen Währung Bargeld ersetzt werden. Vielmehr soll sie als eine Art Ergänzung dienen. Eingeführt werden würde der digitale Euro frühestens 2026.

Kritiker fragen nach Sinn des Projekts

Die grundlegenden Zahlungsfunktionen sollen dabei für den Verbraucher kostenlos sein. Der digitale Euro soll außerdem einfach nutzbar und so möglichst zugänglich auch für ältere Menschen sein. Die Kommission will ihren Entwurf am 28. Juni vorstellen. Danach werden die EU-Länder sowie das Europäische Parlament über ihn verhandeln.

Der Vorschlag der Kommission ist indes nicht ohne Kritiker. So fragt der wirtschaftspolitische Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Markus Ferber, etwa nach dem Sinn des digitalen Euros. Bisher habe weder die EZB noch die Kommission erklären können, was der Mehrwert einer digitalen Version des Euro sein würde.

via EURACTIV

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.