Meere und Ozeane bieten theoretisch ein enormes Energiepotential. Bisher allerdings steckt die dafür benötigte Technologie noch in der Entwicklungsphase. Die Europäische Union möchte nun helfen, den Schritt von der Forschung hin zur kommerziellen Nutzung zu beschleunigen. Sie stellt daher insgesamt 320 Millionen Euro bereit, um hoffnungsvollen Ansätzen zum Durchbruch zu verhelfen. Die Summe setzt sich dabei aus einem 250 Millionen Euro schweren Investitionstopf und weiteren 70 Millionen für Garantien und Versicherungshilfen zusammen. Die EU-Kommission verbindet allerdings auch große Hoffnungen mit den Wellen- und Gezeitenkraftwerken: Im Jahr 2050 sollen sie etwa zehn Prozent des Energiebedarfs des Kontinents decken. Außerdem sollen hunderttausende neue Jobs in der Branche geschaffen werden. Das EU-Geld soll den Markteintritt erleichtern Aktuell befindet sich rund die Hälfte der Firmen, die an entsprechenden Technologien arbeiten, in Europa. Allerdings wird die Branche auch in anderen Ländern gefördert. So hat Kanada erst kürzlich ein offizielles Testfeld für Gezeitenkraftwerke eröffnet. Die Gelder der Europäischen Union sind nun dazu gedacht, um Technologien, die bereits ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt haben, den Markteintritt zu erleichtern. Wie dies aussehen kann, lässt sich im englischen Cornwall beobachten. Dort finanziert die Europäische Union mit rund 9,6 Millionen Pfund den Anschluss eines Wellenkraftwerks an das öffentliche Stromnetz. Ab dem Jahr 2021 soll das Kraftwerk dann eine Leistung von 15 MW erbringen. Weltweit werden verschiedene Ansätze verfolgt Weitere vielversprechende Projekte werden zudem in Schottland und in Nordirland verfolgt. Langfristig könnte dies zum Problem werden, denn durch den anstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU ist unklar, ob diese Anlagen zukünftig gefördert werden können. An interessanten Projekten im Bereich der Wellen- und Gezeitenkraftwerke mangelt es jedenfalls nicht. So stellte die Firma Oscilla Power kürzlich ein Gerät zur Gewinnung von Wellenenergie vor. Dieses verzichtet komplett auf bewegliche Teile und soll daher auch bei rauer See nicht beschädigt werden können. Den Angaben des Unternehmens zufolge ließe sich mit Hilfe dieser Technik rund fünfzehn Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken. Auch der Technologiekonzern Apple investierte bereits in die Entwicklung von Wellenkraftwerken. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter