Im Grunde klingt es nach einer naheliegenden Lösung: Jahrelang bestimmten große Segelschiffe die internationale Seefahrt, bis sie langsam von Dampfschiffen, dann von dieselbetriebenen Schiffen abgelöst wurden. Heute aber sind wir wieder auf der Suche nach Alternativen für fossile Brennstoffe. Einige Forschungsprojekte in der Seefahrt gehen dahingehend zurück in Richtung Windkraft. Was einmal gut war, sollte doch auch heute noch funktionieren.


Segel, der Flettner-Rotor und Drachen

Selbstverständlich können wir den Warenverkehr, der in unserer heutigen, globalisierten Welt auf dem Seeweg transportiert wird, nicht mehr mit Holzschiffen unter Segeln bewältigen. Jedoch gibt es auch einige Ideen, um moderne Schiffe mit Windkraft zu betreiben.


Ähnliche “Rückschritte” gibt es bereits. Beispielsweise sind moderne Windkraftanlagen essentiell auch an die jahrhundertealte Technik der Windmühlen angelehnt. Das moderne Schiffdesign müsste für Veränderungen bereit sein, um wieder zurück zur Windkraft zu finden. Um dies zu bewerkstelligen, gibt es verschiedene Ideen. Praktisch anbieten würde es sich natürlich, konsequent zu der alten Antriebsart zurückzugehen und Schiffe wieder mit Segeln auszustatten. Aber auch sogenannte Flettner-Rotoren, die sich den Magnus-Effekt zu Nutze machen, wäre eine Möglichkeit. Es wird sogar damit experimentiert, Schiffe mit riesigen Drachen über die Meere zu ziehen.

Bis wir in der kommerziellen Schifffahrt wieder auf Windkraft setzen können, wird noch viel Forschungsarbeit vonnöten sein. Es ist auch nicht absehbar, welche der sich bietenden Alternativen letztlich Erfolg haben wird. Unter Umständen wird es auch auf eine Kombination hinauslaufen. Im Gegensatz zu Windturbinen stellt sich bei einem auf Windkraft ausgelegtem Schilfdesign eine große Herausforderung: Der Wind muss ein mobiles Objekt antreiben. Die Technologie muss Sicherheitsstandards erfüllen und darf den Be- und Entladeprozess nicht wesentlich behindern. Zudem könnten sich Probleme mit Häfen ergeben, die nur durch die Durchfahrt unter Brücken zu erreichen sind. Möglicherweise wird es deshalb nicht möglich sein, ganz auf herkömmliche Maschinen zu verzichten.

Es ist noch ein langer Weg

Die Entwicklung entsprechender Technologien braucht Investoren, die mutig und innovationsfreudig sind. Betrachtet man die Entwicklung des weltweiten Ölpreises, so ist die Verwendung von Windenergie aber unter Umständen ein notwendiger und lukrativer Schritt. Denn abgesehen von den Anschaffungskosten für einen entsprechenden Antrieb ist Windenergie kostenlos.

Hinzu kommt, dass es bezüglich der Emissionen bisher zwar noch nicht viele Regulationen gibt, sich aber diesbezüglich eine Änderung abzeichnet. Jede effektive Kontrolle der Schadstoffemissionen von Schiffen würde Windkraft noch attraktiver machen.

Die Seefahrt ist aus unserer modernen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Und langfristig ist die Limitierung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid zwingend nötig, um den Fortbestand unserer Wirtschaft und der Umwelt zu sichern. Windenergie bietet eine elegante und offensichtliche Lösung für diese Probleme. Sie muss nur weiter verfolgt werden.

via IFLScience

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