Im Weltklimavertrag von Paris hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, den Anstieg der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies ist allerdings nur ein Teil der Vereinbarung. Denn gleichzeitig wurde auch beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um mit Klimaschocks und extremen Wettereignissen zukünftig besser zurechtzukommen. Grundsätzlich steht den Regierungen dafür ein ganzes Sammelsurium an Maßnahmen zur Verfügung. Diese reichen von neuen Dämmen an den Küsten über Aufforstungs- und Renaturierungsprogramme bis hin zu einer Umstellung der Landwirtschaft. Immerhin Dreiviertel der Staaten haben inzwischen auch bereits Konzepte entwickelt, um sich auf die eine oder andere Weise besser auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Allerdings gibt es ein altbekanntes Problem: In den meisten Fällen ist die Finanzierung noch nicht gesichert. Die Hilfszusagen werden bisher nicht immer mit Leben gefüllt So kommen die sogenannten Anpassungsmaßnahmen aktuell nur auf einen Anteil von fünf Prozent an der gesamten Klimafinanzierung. Die Chefin des UNO-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen, dringt in diesem Punkt auf ein deutlich stärkeres Engagement. Allerdings existiert ein problematisches Ungleichgewicht. Denn die meisten der Anpassungsmaßnahmen müssen im globalen Süden durchgeführt werden. Den Staaten dort fehlt es oftmals aber an den nötigen finanziellen Ressourcen. Im Rahmen des Weltklimavertrags von Paris haben die westlichen Industriestaaten daher eigentlich rund 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Hilfen zugesagt. Das Problem allerdings: Bisher sind die eigentlich zugesagten Summen deutlich unterschritten worden. Das selbe Schicksal ereilte auch den schon im Jahr 2001 von der UN aufgelegten Anpassungsfonds. Dabei gilt auch hier: Je früher investiert wird, desto preiswerter wird es insgesamt. Es droht ein immer stärker werdendes globales Ungleichgewicht Die Folgen der Unterfinanzierung werden schon heute regelmäßig sichtbar. So gelingt es Industriestaaten deutlich besser, die eigene Bevölkerung vor extremen Wetterereignissen wie Hurrikans zu schützen. Der Klimawandel wiederum sorgt dafür, dass solche Ereignisse zukünftig immer wahrscheinlicher werden. Die dahinter stehende Problematik verschärft sich also im Laufe der Zeit immer mehr. Auch die Landwirtschaft ist in der westlichen Welt deutlich weniger stark von den Wetterkapriolen betroffen als im globalen Süden. Dort drohen in Zukunft immer öfter Dürren und damit einhergehende Hungersnöte. Auch Ökonomen drängen daher auf eine erhebliche Steigerung der Anpassungszahlungen in Richtung Süden. Dies kann dazu beitragen, unkontrollierte Migrationsströme zu vermeiden. Außerdem erhöht sich dadurch die Produktivität der Weltwirtschaft. Davon würden dann im besten Fall alle Länder profitieren. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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