Mit lediglich 22.000 Einwohnern ist die indische Stadt Diu deutlich kleiner als die großen Metropolen des Subkontinents. Dennoch besitzt sie eine Besonderheit: Sie untersteht direkt der Zentralregierung. Obwohl das Städtchen mitten im Bundesstaat Gujarat liegt, hat die dortige Landesregierung also keine Befehlsgewalt. Der indische Ministerpräsident Modi wiederum hat in den letzten Jahren den Ausbau der Solarenergie in seinem Land vorangetrieben – mit direkten Auswirkungen auf Diu. Denn dort wurden zahlreiche Solarmodule installiert. Inzwischen gilt daher: Die Stadt wird zu einhundert Prozent durch die Kraft der Sonne mit Strom und Energie versorgt. Diu könnte somit zum Vorbild für viele größere Städte in Indien werden.


Die Einwohner profitieren von sinkenden Strompreisen

Insgesamt wurden in der Stadt Solarmodule mit einer Kapazität von 13 MW installiert. Immerhin 3 MW davon werden durch Anlagen auf den Dächern der Stadt erzeugt. Der Rest wiederum stammt aus Solarmodulen auf dem Boden. Letzteres kann in großen Metropolen wie Mumbai natürlich nicht so einfach kopiert werden. Dennoch hat die Initiative in Diu gezeigt, dass eine Umstellung auf Erneuerbare Energien auch in Schwellenländern vergleichsweise problemlos möglich ist. Denn im Schnitt liegt der Stromverbrauch des kleinen Städtchens bei 7 MW – und damit deutlich unterhalb der Menge an erzeugtem Solarstrom. Für die Einwohner hat sich die Umstellung zudem ebenfalls gelohnt: Die monatliche Stromrechnung ist um rund zwölf Prozent gesunken. Dies hängt auch damit zusammen, dass ein Großteil des Stroms direkt vor Ort verbraucht wird und somit nur wenig Transportverluste anfallen.

Noch hängt Diu am Stromnetz des Bundesstaats Gujarat

Zuvor wurde die Stadt durch das öffentliche Stromnetz in Gujarat versorgt. Diese Verbindung besteht auch weiterhin. Denn es fehlt in Diu noch an Stromspeichern. Tagsüber wird also Solarstrom in das öffentliche Netz eingespeist, während die Versorgung nachts ebenfalls durch diesen Anschluss sichergestellt wird. Ändern könnte sich dies durch die Initiative „Smart Cities Mission“ der indischen Zentralregierung. Diese soll dafür sorgen, dass insgesamt 100 Städte in Indien nachhaltiger und intelligenter bewohnt werden können. Die Umstellung wird durch finanzielle Mittel und technische Expertise unterstützt. Diu hat sich im Rahmen dieser Initiative ebenfalls beworben und kann darauf verweisen, dass zumindest die Stromversorgung schon zu 100 Prozent nachhaltig ist.


Via: Inhabitat

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