Die Küche bleibt schon mal kalt, wenn starker Wind den Camping-Gaskocher ständig auspustet. Mit einem Gerät, das Studenten und ein Doktorand an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste entwickelt haben, passiert das nicht. Selbst heftige Böen lassen die Flamme kaum flackern, geschweige denn ausgehen. Der Kocher einschließlich Topf kommt, wie so viele Innovationen, aus dem 3D-Drucker. Guglhupf-Backform stand Pate Der Kochtopf ähnelt einer Gugelhupf-Backform. Das innere Rohr, das dem Kuchen das charakteristische Runde Loch in der Mitte zufügt, beinhaltet den Brenner. Anders als im Original ist das Rohr mit Wellen ausgestattet. „Dadurch ist die Kontaktfläche zwischen Flamme und Kocher erhöht“, so Julian Ferchow, Projektleiter und Doktorand in der Gruppe von ETH-Professor Mirko Meboldt. „Deswegen und weil die Wand sehr dünn ist, ist die Wärmeübertragung zum Inhalt des Gefäßes optimal“, ergänzt ETH-Student Patrick Beutler. Venturidüsen verbessern die Brenneigenschaften Die Düsen, aus denen das Gas strömt, haben eine besondere Form, die die Windbeständigkeit noch erhöht. Es handelt sich um Venturidüsen, die einen Engpass haben. Dort erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit, sodass die Flamme am -ende der Düse stabiler ist. Die Jungforscher testeten den „Peakboil“ genannten Kocher im vergangenen Frühling während einer Skitour auf dem Gipfel des Säntis, dem mit 2502 Metern höchsten Berg der Ostschweiz. „Es war windig, und wir hatten große Probleme, einen konventionellen Kocher in Betrieb zu nehmen. Mit unserem Prototypen konnten wir das Wasser dagegen problemlos erhitzen“, erzählt Ferchow. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Technik ermöglicht extrem feine Kanäle Das Design des Kochers ließ sich nur per additiver Fertigung herstellen. Die Forscher entschieden sich für das Selektive Laserschweißen, eine spezielle Art des 3D-Drucks. Metallpulver wird auf eine Unterlage gestreut. Ein Laserstrahl verflüssigt es kurzzeitig an den Stellen, die erhalten bleiben sollen. Schicht für Schicht wächst so der Kocher empor. „Diese Technik lässt uns sehr viele Designfreiheiten“, sagt Ferchow. „Mittels Metallguss wäre es beispielsweise niemals möglich, so dünne Kanäle herzustellen, wie wir sie im Innern unseres Gasbrenners haben.“ Ob der Kocher kommerzialisiert wird ist noch offen. via ETH Zürich Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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