Spinnennetze bringen einige interessante Eigenschaften mit sich. So ist das Material vergleichsweise reißfest, aber dennoch extrem dehnbar und leicht. Schon seit längerem hat daher auch die Industrie ein Auge auf dieses Naturprodukt geworfen. Um natürliche Spinnenseide allerdings kommerziell nutzen zu können, müssten riesige Zuchtfarmen aufgebaut werden – was sich bisher als zu teuer erwies. Die Firma AMSilk hat nun allerdings eine interessante Alternative entwickelt: Sie produziert biotechnologische Spinnenseide, die über dieselben Eigenschaften wie das natürliche Original verfügt, aber problemlos im industriellen Maßstab produziert werden kann. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Adidas hat die Firma jetzt ein erstes Produkt präsentiert: Einen Laufschuh namens „Futurecraft Biofabric Schuh“. Von den neuen Schuhen könnten die Kunden und die Umwelt profitieren Die neuen Sneaker sind dabei rund fünfzehn Prozent leichter als ein Schuh aus konventionellen Materialien. Die Spinnenseide gilt zudem als besonders hautverträglich. Aber auch die Umwelt profitiert. Denn die künstliche Spinnenseide entsteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist zu einhundert Prozent biologisch abbaubar. Herkömmliche Synthetikfasern hingegen werden aus Erdöl hergestellt und weisen eine dementsprechend problematische Umweltbilanz auf. Produziert werden die künstlichen Spinnenfäden von Bakterien, die in riesigen Stahltanks den entsprechenden Eiweißstoff produzieren. Dabei entsteht zunächst ein weißes Pulver, das dann auf vielfältige Weise weiter verarbeitet werden kann. Im Fall des Turnschuhs wurden daraus zunächst Fasern gesponnen, aus denen schließlich das Endprodukt entstand. Die Spinnenseide kann auch für andere Produkte genutzt werden Adidas und AMSilk wollen zukünftig zudem daran arbeiten, den neuen Rohstoff auch in anderen Bereichen zum Einsatz zu bringen. Die beiden Unternehmen haben dabei vor allem den riesigen Markt der Sport- und Outdoor-Bekleidung im Visier. Der deutsche Sporthersteller Adidas hatte zuletzt immer wieder mit innovativen neuen Produkten für Aufsehen gesorgt. So präsentierte der Konzern vor kurzem einen individualisierbaren Sportschuh, der mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt wird. In der englischen Premier League spielen zudem einige Spieler – darunter auch der deutsche Nationalspieler Mesut Özil – mit speziellen Fußballschuhen, die ohne die klassischen Schnürsenkel auskommen. Aber auch in der Produktion setzt Adidas neue Maßstäbe: In Ansbach baut die Firma eine Roboter-Fabrik zur Produktion von Schuhen, die weitgehend ohne menschliche Mitarbeiter auskommt. Via: Inhabitat Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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