Die sogenannte Kernfusion beflügelt schon seit vielen Jahrzehnten die Phantasie von Wissenschaftlern in aller Welt. Bekannt ist das Phänomen aus dem Inneren von Sternen. Dort verschmelzen Isotope und setzen dabei gewaltige Mengen an Energie frei. Gelänge es, diesen Prozess auf der Erde nachzubilden, könnte dies eine nachhaltige Energiequelle darstellen. Bisher allerdings wurden die damit verbundenen Hoffnungen zumeist enttäuscht. Denn die Entwicklung der Technologie zieht sich schon deutlich länger hin als ursprünglich erhofft. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Kerne sich unter normalen Bedingungen schlicht abstoßen. Die benötigte Fusion kann so nicht realisiert werden. Deswegen muss zunächst ein Plasma mit extrem hohen Temperaturen erzeugt werden. Wenn darin dann Ionen miteinander kollidieren, verschmelzen diese. Dabei wird ein Neutron und jede Menge Energie freigesetzt. Via: TAE Technologies Das Plasma muss noch deutlich stärker erhitzt werden Zumindest gilt dies in der Theorie. In der Praxis ist es allerdings noch nicht gelungen, die Kernfusion auf der Erde nachzubilden. Die Problematik besteht in der Erzeugung des notwendigen Plasmas. Wie schwierig die Angelegenheit ist, zeigt alleine schon das Beispiel der US-Firma TAE Technologies. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1998 gegründet. Erst im Jahr 2015 konnte aber überhaupt das erste Plasma erzeugt werden. Das alleine genügt allerdings noch nicht. Denn der von dem Unternehmen entwickelte Fusionsreaktor Norman soll später einmal mit einem 100 Millionen Grad heißen Plasma arbeiten. Bisher allerdings liegt der erzielte Höchstwert lediglich bei 50 Millionen Grad. Dennoch sind die beteiligten Ingenieure zuversichtlich, schon bald auch das finale Ziel zu erreichen. So gehen sie aktuell davon aus, bis zum Jahr 2030 einen kommerziell einsetzbaren Fusionsreaktor zu entwickeln. Ein Algorithmus soll die nötigen Experimente beschleunigen Die Geschichte hinter der Technologie zeigt allerdings, dass solche Ankündigungen mit einer gewissen Vorsicht zur Kenntnis genommen werden müssen. Beschleunigen wollen die Experten von TAE Technologie den Forschungsprozess durch eine Zusammenarbeit mit Google. Gemeinsam haben die beiden Firmen einen Algorithmus entwickelt, der Plasma-Experimente beschleunigen soll. Bisher sind die auf diese Weise erzielten Ergebnisse durchaus vielversprechend. Eigenen Angaben zufolge führen die Ingenieure des Unternehmens bis zu 600 Experimente pro Monat durch. Möglich ist dies aufgrund der soliden finanziellen Ausstattung. Denn erst kürzlich hat das Unternehmen im Rahmen einer Finanzierungsrunde rund 280 Millionen Dollar eingesammelt. Insgesamt wurden damit inzwischen alleine bei TAE Technologies mehr als 880 Millionen Dollar in die Forschung zur Kernfusion investiert. Via: TAE Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter