Endlich wieder Grillwetter! Tatsächlich landet manchmal auch Gemüse auf dem Rost über dem Feuer, doch meistens sind es doch eher Koteletts und Würste, die dort vor sich hinbrutzeln. Im Jahr 2022 ordneten sich 7,9 Millionen Menschen in Deutschland selbst als Vegetarier ein, sie dürften den Durchschnitt des Fleischkonsums ein Stück nach unten reißen Übrig bleiben aber immer noch rund 763 Gramm pro Woche, die hierzulande auf dem Teller landen. Eine Salamischeibe: Fleischration für 2 Tage Starke Reduzierung von 600 g auf 70 g pro Woche Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfahl bislang 600 g Fleisch pro Woche zu sich zu nehmen, damit liegt die freundliche Vorgabe immer noch ein Stück über dem realen Wert. Derzeit lassen sich die Menschen in Deutschland durchschnittlich jede Woche 50 g verarbeitetes Fleisch, 40 g rotes Fleisch und 19 g am Tag schmecken. Jetzt sollen es besser nur noch 10 g am Tag sein, also ganze 70 g die Woche — und zwar insgesamt! Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen bereitet gerade eine neue Richtlinie für die deutsche Ernährungsstrategie vor, in die diese DGE-Empfehlung bis Ende 2023 einfließen soll. Privater Fleischverbrauch wird zwar dann nicht rationiert, wie manche befürchten, doch Kantinen, die das DGE-Zertifikat tragen möchten, müssen entsprechend umrüsten. Grund für die empfohlene starke Reduzierungsempfehlung soll neben der Gesundheit und der hohen externalisierten Kosten der Fleischproduktion natürlich auch der Klimaschutz sein. Scharfe Kritik von Milch- und Fleischproduzenten Vom Verband der Milchindustrie kommt scharfe Kritik, der Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser bezeichnet die Pläne sogar als »Irrsinn und nicht praktikabel. Wer seine Currywurst nicht mehr in der Kantine kriegt, geht in die Frittenbude davor.« Auch die Fleischbranche ist erwartungsgemäß wenig begeistert, ihre Sprecher weisen auf zu erwartende Mangelerscheinungen in der Bevölkerung hin, besonders bei Eisen und Vitamin B12. Die politische Opposition kritisiert die »bevormundende Haltung« der DGE. Bewegungsprogramme und Bildungsangebote zur gesunden Ernährung würden der Bevölkerung mehr nutzen als solche Einschränkungen. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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