Wenn ein kräftiger Wind über Deutschland fegt können die hierzulande installierten Windkraftwerke den Strombedarf fast allein decken. Steht die Sonne hoch am Himmel gilt das gleiche für die Solarkraftwerke. Doch wehe, wenn bei ausfallen. Dann entsteht eine Stromlücke von 50 bis 60 Gigawatt, die von fossilen Kraftwerken geschlossen werden muss, oder durch Importe. Der fehlende Strom steht auch in Form von Wasserstoff, hochgepumptem Wasser, Druckluft oder in Batterien zur Verfügung stehen. Diese Vorräte werden angelegt, wenn die erneuerbaren Quellen so kräftig sprudeln, dass nur ein Teil des Stroms verbraucht wird. Da es jedoch an derartigen Speichern fehlt springen notgedrungen fossile Kraftwerke ein, die mit Erdgas oder Kohle befeuert werden – schlecht fürs Klima. Bild: Corre Energy Neuer sauberer „Lückenbüßer“ An sauberen „Lückenbüßern“ hat Deutschland heute etwa neun Gigawatt zu bieten, vor allem in Form von Pumpspeicherkraftwerken, zunehmend auch als Batterien. Dazu noch ein Druckluftspeicherkraftwerk im niedersächsischen Huntorf, das zusammen mit einer Gasturbine auf 321 Megawatt kommt. Diese 45 Jahre alte Anlage, eine von weltweit nur drei dieser Art, bekommt jetzt gewissermaßen Zuwachs. In Ahaus im Münsterland errichtet das junge niederländische Unternehmen Corre Energy aus Groningen im Norden des Landes ein weiteres Kraftwerk dieser Art, das eine Leistung von 640 Megawatt haben wird. Es soll 2027 in Betrieb gehen. Fast täglich gibt es Strommangel Wenn mehr Wind- und Solarstrom produziert als verbraucht wird wird dieser genutzt, um Luft in vier unterirdische Hohlräume zu pressen, so genannte Kavernen. Diese befinden sich in einem massiven Salzstock und dienten bis vor kurzem als Vorratslager für Erdgas. Die Luft wird auf einen Druck von bis zu 70 bar verdichtet, das ist etwa 35 Mal so viel wie in einem Pkw-Reifen. Sie kann verlustfrei nahezu beliebig lange gelagert werden, was in der Praxis allerdings kaum vorkommt. Strommangel im Netz gibt es beinahe täglich, oft nur für kurze Zeit. Dann wird die Druckluft in einer Turbine wieder in Strom verwandelt. Gasturbine wärmt die Druckluft auf Beim Entspannen kühlt sich die Luft extrem stark ab, sodass die Turbine vereisen würde, wenn man die Luft nicht erwärmte. Das geschieht mit den Abgasen einer Erdgasturbine, die später auf Wasserstoff umgestellt werden soll. Ein zweites Kraftwerke dieses Typs baut Corre im Norden der Niederlande. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter