Die Firma Northvolt wurde von ehemaligen Tesla-Mitarbeitern gegründet und gehört zu den spannendsten Startups in Europa. Das Ziel: Mit günstigem Ökostrom in Schweden eine riesige Batterieproduktion für Elektroautos aufbauen. Schon früh investierten auch etablierte Konzerne in das Projekt. Darunter war auch der deutsche Autobauer Volkswagen, der zudem bereits Batterien im Wert von 14 Milliarden Euro geordert hat. Für eine Produktion in dieser Größenordnung sind zwei Dinge unerlässlich: Die technische Kompetenz sowie die Fähigkeit alle benötigten Rohstoffe möglichst preiswert und sicher zu beschaffen. Schon früh hat Northvolt daher damit begonnen, sich mit dem Thema Recycling zu beschäftigen. Aktuell kann dies zwar noch nicht als große Rohstoffquelle dienen, weil schlicht deutlich mehr neue Batterien produziert als alte aussortiert werden. Die heute gebauten Akkus könnten aber in rund zehn Jahren die Basis liefern für eine Kreislaufwirtschaft, bei der keine Materialien mehr unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden müssen. Bild: Northvolt Northvolt verspricht eine Recyclingquote von 50 Prozent Vor diesem Hintergrund konnten die Ingenieure von Northvolt nun einen wichtigen Durchbruch vermelden: Sie präsentierten die Kathode einer Batteriezelle, die zu einhundert Prozent aus recyceltem Material bestand. Konkret geht es um die stark nachgefragten Rohstoffe Nickel, Kobalt und Mangan. Diese wurden zunächst im Rahmen eines Recycling-Verfahrens aus alten Batterien gewonnen und dann in der neuen Kathode verarbeitet. Der technologische Durchbruch dürfte das Startup den eigenen Zielvorgaben ein gutes Stück näher bringen: Denn Northvolt hat angekündigt, ab dem Jahr 2030 bei allen produzierten Batteriezellen zu mindestens fünfzig Prozent auf recycelte Rohstoffe zu setzen. Im schwedischen Skellefteå entsteht daher aktuell eine eigene Recycling-Stätte in unmittelbarer Nähe zur eigentlichen Batteriefabrik. Die Standortwahl geschah nicht ganz ohne Hintergedanken. Denn dort sollen nicht nur alte und bereits genutzte Batterien recycelt werden, sondern auch die Ausschussware aus der benachbarten Produktionsstätte. Dadurch ist ein konstanter Zufluss an recycelbaren Batterien sichergestellt. Auch Tesla will in Brandenburg Batterien recyceln Die neue Recycling-Anlage soll im Jahr 2023 die Arbeit aufnehmen. Jährlich werden dann dort alte und defekte Batterien mit einem Gesamtgewicht von 125.000 Tonnen aufbereitet. Dies würde rein rechnerisch ausreichen, um in der benachbarten Fabrik neue Akkus mit einer Gesamtleistung von 30 GWh zu produzieren. Ein nicht unerheblicher Teil davon dürfte dann auch in den Autos von Volkswagen landen. Northvolt ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, das sich in Europa mit dem Thema Batterie-Recycling beschäftigt. So errichtet Tesla beispielsweise in der neuen Gigafabrik in Brandenburg ebenfalls Anlagen zur Aufbereitung von alten Akkus. Langfristig könnte dies dafür sorgen, dass sich die Umwelt- und Klimabilanz von Elektroautos noch einmal deutlich verbessert. Denn bisher sorgt vor allem die Batterieproduktion dafür, dass Elektrofahrzeuge mit einer gewissen Hypothek an verursachten Emissionen starten. Erst im Laufe der Nutzungszeit erweisen sie sich dann als deutlich klimafreundlicher als Verbrenner. Via: Electrek Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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