Es gibt lediglich zwei Branchen, die nicht den Beschränkungen des Weltklimavertrags von Paris unterliegen: Die Schifffahrt und die Luftfahrt. In beiden Bereichen gibt es aber dennoch Bemühungen, die Klima- und Umweltbilanz deutlich zu verbessern. So müssen Ozeanriesen zukünftig auf die Nutzung des extrem umweltschädlichen Schweröls verzichten. Die Luftfahrtbranche hat sich zudem verpflichtet, ab dem Jahr 2020 keine zusätzlichen Emissionen mehr zu verursachen. Ein Ansatz, um dieses Ziel zu erreichen, ist der Einsatz von Bio-Kraftstoffen. Eine andere Möglichkeit besteht – ähnlich wie im Straßenverkehr – in der Elektrifizierung der Antriebstechnik. Genau dies möchte der Billigflieger EasyJet noch in diesem Jahrzehnt auf den ersten Routen umsetzen. Dafür kooperiert die Airline mit dem Flugzeugbauer Wright Electric.


Von London nach Paris könnte zukünftig ein Elektroflugzeug genutzt werden

Das Startup hat bereits ein Elektroflugzeug mit zwei Sitzen entwickelt und will innerhalb von zehn Jahren auch riesige Passagiermaschinen mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. In Zusammenarbeit mit EasyJet soll dabei geschaut werden, dass die Bedürfnisse der Airline frühzeitig berücksichtigt werden – etwa im Bereich der notwendigen Wartungsarbeiten. Die Airline wiederum hat bereits konkrete Strecken im Blick, die mit Elektroflugzeugen bedient werden könnten. So werden immer wieder Flüge von London nach Paris und von Bristol nach Edinburgh als mögliche Einsatzoptionen für die neu entwickelten Elektroflieger genannt. Kritiker wenden allerdings grundsätzlich ein, dass es auf beiden Strecken auch sehr gut ausgebaute – und bereits elektrifizierte – Bahnstrecken gibt.


EasyJet drängt bereits seit längerem auf niedrigere Emissionen im Luftverkehr

Ein Flug mit Elektromotor ist aber in jedem Fall für das Klima weniger schädlich als die heute genutzten Alternativen. Bei EasyJet ist die Führung überzeugt von der Zusammenarbeit mit Wright Electric: „Zum ersten Mal in meiner Karriere kann ich mir eine Zukunft ohne Flugzeug-Kraftstoff vorstellen und wir sind begeistert, ein Teil dieser Entwicklung zu sein“, wird beispielsweise Unternehmenschefin Carolyn McCall zitiert. Schon in der Vergangenheit hatte EasyJet immer wieder betont, die Luftfahrtbranche müsse insgesamt die Klimaemissionen senken. Dies geschah aber nicht ganz uneigennützig: Der Billigflieger hat eine vergleichsweise neue und effiziente Flotte – betroffen gewesen wäre daher vor allem die Konkurrenz.

Via: Business Green

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