Bei der Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen entsteht oft ein Überschuss, vor allem, wenn Wind oder Sonnenlicht als Energiequelle genutzt wird. Ein Unternehmen aus Japan will die überschüssige Energie nutzen, um Bitcoin zu schürfen und mit dem Gewinn den Ausbau der nachhaltigen Energien fördern.


Bild: Bitcoin, Zach Copley, Flickr, CC BY-SA 2.0

Bitcoin statt Energieverschwendung

Bei dem Unternehmen Agile Energy X handelt es sich um ein Tochterunternehmen des japanischen Energieriesen Tokyo Electric Power Co. (Tepco), das grüne Energie aus dem Überschuss der erneuerbaren Energien nutzen will, um Bitcoin-Miner zu betreiben und so zu vermeiden, dass diese Energie verschwendet wird.

Die entsprechende Idee kam Kenji Tateiwa, dem Präsidenten von Agile Energy X, bereits im Jahr 2018. Im japanischen Stromnetz gibt es viel überschüssige Energie, die aus erneuerbaren Energien stammt, vor allem aus Solarenergie und Windenergie. Deshalb wurde von einem Unternehmen namens Kyushu Electric Power das sogenannte „Output Control“ Projekt eingeführt, das die Erzeuger von Energie zwingt, die Energieproduktion zu drosseln oder sogar ganz zu stoppen. So sollen Überlastungen des Netzes vermieden werden.


Tateiwa möchte diese überschüssige Energie für Bitcoin-Mining verwenden, anstatt die Produktion zu drosseln. So wird die Energie einer profitablen Nutzung zugeführt.

240.000 Gigawattstunden überflüssige Energie

2022 wurde dann schließlich Agile Energy X gegründet. Seitdem hat das Unternehmen in den Präfekturen Gunma und Tochigi bereits einige experimentelle Mining-Anlagen installiert, die sich in der Nähe von Solarfarmen befinden.

Japan möchte bis 2050 klimaneutral sein, was einen Anteil erneuerbarer Energien am Strommix von 50 bis 60 Prozent erfordern würde. Simulationen, die Agile Energy X durchgeführt hat, gehen davon aus, dass bei einem Anteil von 50 Prozent jährlich etwa 240.000 Gigawattstunden überflüssige Energie entstehen werden. Wenn von diesen 240.000 Gigawattstunden etwa zehn Prozent für Bitcoin-Mining eingesetzt werden, dann könnten pro Jahr Bitcoin im Wert von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschürft werden.

Allerdings gibt es in Japan aktuell nicht genug überschüssige Energie, um diese Form des Bitcoin-Minings profitabel zu gestalten. Tateiwa jedoch ist optimistisch, dass Bitcoin-Mining zu eienr stabilen Einnahmequelle für Energieerzeuger werden kann, was den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter fördern würde.

via Asahi Shimbun

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