Die Vereinigten Arabischen Emirate planen einen künstlichen Berg mitten in der Wüste aufzuschütten, um mehr Niederschläge zu erzeugen. Um das Vorhaben umzusetzen, wurden US-Wissenschaftler des National Center for Atmospheric Research (NCAR) damit vertraut. Der riesige künstliche Berg soll die Luftmassen anstauen und zum Aufsteigen zwingen. Das soll zur Bildung von Wolken führen, die schließlich Wasser bringen, nach dem die Ertragsausbeute per Chemikalien-Impfe optimiert wurde. Der Niederschlag wiederum soll für die Bewässerung der Region dienen.


Ein gigantischer Wüsten-Berg soll mehr Regen bringen

In Zukunft möchten die Vereinigten Arabischen Emirate selbst ein wenig bestimmen, wie das Wetter wird. Dazu sollen Forschern nun Untersuchungen durchführen und herausfinden, wie hoch und welchen Steigungswinkel der geplante Wüsten-Berg haben muss, um das Ziel der Wolkenbildung zu verwirklichen. Schließlich soll am Ende ja Steigungsregen als Produkt herauskommen und das am besten auch noch per Knopfdruck. Wir haben letzte Woche über Drohnen berichtet, die Wolken mit einem Mix aus Silber und Iod beschießen und somit künstlich anschwellen lassen. Das gezielte Abregnen von Wolken erfüllt oftmals einen nützlichen Zweck. Dennoch bringt das Ganze auch einen pfaden Beigeschmack mit. Schließlich wird dabei die Natur ein stückweit manipuliert. Die Technologie sollte daher nicht zu leichtsinnig eingesetzt werden.


Die Verantwortlichen für die besonders trockene Region der arabischen Wüste sind jedoch schon seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen Trinkwasserquellen. Dabei nimmt die Erforschung von Wettertechnologien einen stets wachsenden Stellenwert ein. Großzügige Fördermittel sollen hier beschleunigen. Einem aktuellen Bericht des Wirtschaftsmagazins Arabian Business, mit Sitz in Dubai, zufolge, hat das Forscherkonsortium aus verschiedenen US-Universitäten bereits 400.000 US-Dollar Forschungsgelder erhalten. Aktuell werden detaillierte Modelle untersucht, die bis zum Sommer eine Bewertung erfahren sollen. Je nach den Ergebnissen wird dann über die Finanzierung und die Umsetzung des Projekts befunden.

Die Emirate sind bereits Experten beim Geo-Engineering

Allein im letzten haben die Vereinigten Arabischen Emirate 558.000 Dollar für das sogenannte Cloud-Seeding ausgegeben. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das dazu geeignet ist aktiv das Wetter zu verändern. Umgangssprachlich wird die Prozedur auch „Wolkenimpfen“ genannt und beinhaltet das chemisch induzierte Abregnen von Wolken. Auf dem Gebiet des Geo-Engineering haben sich die Vereinigten Arabischen Emirate über die Jahre bereits als Profis gemausert. Das geschaffene Palm Islands gilt als Paradebeispiel der künstlichen Landschaftsveränderungen.

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Weltweit wird noch zu viel Wasser verschwendet

Mit dem Abflachen des Ölbooms, gelangen die Arabischen Emirate langsam wieder in eine Trinkwasser-Bredouille. Das Problem tritt nun vermehrt wieder in den Vordergrund. So verschwendete Saudi-Arabien in den letzten Jahren gigantische Mengen an Trinkwasser. Die Folge sind nun radikale Einsparungen. So wurde beispielsweise die Landwirtschaft komplett verboten. Milchfarmen in der Wüste zu bewässern, gehört alsbald der Vergangenheit an, stattdessen werden riesige Ackerflächen in den USA und Afrika aufgekauft, um die Agrarwirtschaft des Landes auszugliedern.

In der Folge von Klimaveränderungen soll der damit einhergehende Wassermangel bis 2050 in mehreren Regionen der Welt zu Konjunktureinbrüchen führen. Aktuellen Prognosen der Weltbank nach, könnte die Wirtschaftsleitung des Nahen Ostens um bis zu 14 Prozent fallen. Bis 2070 soll sich die Wasserknappheit auch auf Mittel- und Südeuropa spürbar auswirken.

In Zukunft sollte also mehr Wasser eingespart werden. Wie die UN berichtet, sei Wasser vielerorts aber noch viel zu günstig, so dass Industrien und reiche Haushalte noch nicht wirklich davon abgehalten werden würden, übermäßig viel Wasser zu verbrauchen.

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